Bestattungsinstitut von Rönn & Sohn in Süderbrarup: Gegen die Einsamkeit

Gemeinsam gegen Einsamkeit: Gesprächskreis für Austausch über Trauer und Unterstützung

Frank Kraack bietet den Gesprächskreis unter der Leitung der Trauerrednerin Martje Ketels an. Foto: privat

Nach einer langen Zeit der eingeschränkten Möglichkeiten für Treffen und Veranstaltungen sind viele Kontakte auf der Strecke geblieben. Das birgt die Gefahr der Einsamkeit, besonders für diejenigen, die einen geliebten Menschen verloren haben und das Alleinsein unfreiwillig hinnehmen mussten. So hat die Corona-Zeit ihre Spuren hinterlassen.

Es sind nicht nur trauernde Menschen betroffen, sondern das Gefühl betrifft auch diejenigen, die ihr Leben mit Unternehmungen bereichert haben, die plötzlich nicht mehr möglich waren. Auch das Ende der Berufstätigkeit birgt die Gefahr, die Struktur im Alltag zu verlieren. Das Reinrutschen in die Einsamkeit hat nichts mit dem Alter zu tun. Es kann jeden treffen. Je länger der Zustand dauert, umso schwieriger wird es, wieder aktiv zu werden. Man spricht von dem Syndrom, sich zurückgezogen zu haben und in diesem Zustand zu verharren.

Frank Kraack, Inhaber des Bestattungsinstituts von Rönn & Sohn möchte in seinen Räumen in Süderbrarup Menschen die Möglichkeit geben, sich auszutauschen über unterschiedliche über das Thema Trauer hinausgehende Themen, die Interessierten die Gelegenheit geben, mit anderen ins Gespräch zu kommen. Die Trauerrednerin Martje Ketels wird den Gesprächskreis leiten. pm

Wer Interesse hat, ist herzlich eingeladen, zunächst an dem Informationsabend mit Musik und Bildern teilzunehmen, und zwar am 20. März 2023 um 17.00 Uhr in Süderbrarup, Schleswiger Straße 61a. Um Anmeldung bis zum 15. März unter E-Mail-Adresse martje.ketels@von-roenn.de oder unter der Handynr. 015156960869 wird gebeten.


Trauerstörung: Wenn der Verlust lähmt

Trauern braucht Zeit und kostet Kraft. Doch wer gar nicht mehr zurück in die Spur findet und wessen Gedanken nur noch um den Verstorbenen herum kreisen, der sollte sich irgendwann psychologische Hilfe holen. Fachleute sprechen von einer Trauerstörung.

Manche Menschen bleiben in ihrer Verarbeitung stecken, erklärt die Psychologin Rita Rosner. „Sie können nicht mehr ihren Haushalt führen, ihren Job ausüben, treffen keine Freunde mehr“, sagt die Professorin für Klinische und Biologische Psychologie. Die Gedanken sind immerzu bei dem oder der Verstorbenen, häufig in Verbindung mit Schuldgefühlen oder Selbstvorwürfen. Ihr Rat: ,,Bessert sich die Stimmung nach einem halben Jahr nicht, ist es wichtig, sich Unterstützung bei einem Psychologen holen." zu Besonders schwer, sich von der Trauer zu befreien, fällt es Menschen demnach, wenn der langjährige Lebenspartner oder das eigene Kind stirbt, so Rosner. ,,Auch wer jemanden durch Suizid verloren hat, trauert häufig sehr lange und profitiert von professioneller Hilfe."  Tom Nebe