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Lichtmomente in dunklen Jahreszeiten

Im Trauerfall können Herbst und Winter herausfordernd auf die Psyche wirken

Die Tage werden ruhiger, die Abende stiller: Für viele Menschen ist es gerade jetzt wichtig zu wissen, dass niemand in seiner Trauer allein bleiben muss. Unterstützung von Freunden, der Familie oder professionellen Helfern tut manchmal gut. Foto: BdB

Die Trauer um Verstorbene kann in der dunklen Jahreszeit besonders intensiv empfunden werden. Die kürzeren Tage und längeren Nächte scheinen die emotionale Dunkelheit zu verstärken, während die Natur um uns herum in einen Ruhezustand übergeht. In dieser Zeit können Erinnerungen an die Verstorbenen besonders lebendig werden, und der Schmerz des Verlusts kann sich verstärken.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Trauer ein individueller Prozess ist und jeder Mensch auf seine eigene Weise damit umgeht. In der dunklen Jahreszeit können einige Menschen Trost in Ritualen finden, die das Gedenken an ihre Lieben ehren. Dies könnte das Besuchen des Grabes – vielleicht zu den Trauergedenktagen im November, das Anzünden einer Kerze oder das Schreiben von Briefen an die Verstorbenen sein.

Die Dunkelheit kann auch dazu führen, dass Menschen sich zurückziehen und sich isolierter fühlen. Es ist jedoch wichtig, in solchen Zeiten Unterstützung von Familie, Freunden oder sogar professionellen Helfern zu suchen. Auch die Gemeinschaft mit ebenfalls Betroffenen und zwischenmenschliche Verbindungen können einen wertvollen Beitrag zur Bewältigung der Trauer leisten.

In der dunklen Jahreszeit kann es hilfreich sein, sich bewusst auf Lichtquellen zu konzentrieren, sei es durch natürliche Sonnenlichtstunden, das Entzünden von Kerzen oder das Verweilen in wohnlicher Beleuchtung. Diese kleinen Gesten können dazu beitragen, eine Atmosphäre der Wärme und Geborgenheit zu schaffen.

Es ist wichtig zu betonen, dass Trauer kein linearer Prozess ist und dass es normal ist, in der dunklen Jahreszeit besonders herausfordernde Momente zu erleben. Sich selbst Zeit zu geben und mitfühlend mit den eigenen Gefühlen umzugehen, ist entscheidend, um diesen Prozess durchzustehen.

„Viele Bestatter sind durch Aus- oder Fortbildung in Trauerpsychologiefachlich qualifiziert.“
Elke Herrnberger
Bundesverband Deutscher Bestatter

„Viele Bestatter sind durch Aus- oder Fortbildung in Trauerpsychologie fachlich qualifiziert. Sie begleiten Hinterbliebene oft seelsorgerisch weit über den Bestattungstermin hinaus. In ihren Räumen finden, häufig ehrenamtlich begleitet, Trauergruppen und Trauercafés statt.“, erläutert Elke Herrnberger vom Bundesverband Deutscher Bestatter. In diesen trauerpsychologischen Seminaren werden Bestatter außerdem zu besonderen Situationen der Trauer und die Möglichkeiten ihrer Bewältigung geschult: die Trauer nach einem Suizid, die Trauer verwaister Eltern, die Trauer von Kindern und Jugendlichen.

Informationen für Trauernde liegen in der Regel in den Bestattungsinstituten aus oder man wendet sich direkt an Selbsthilfegruppen, Vereine, Wohlfahrtsverbände oder kirchliche Einrichtungen, – auch Psychotherapeuten oder Bildungsträger wie die Volkshochschule bieten Kurse und Hilfen an. Niemand in Trauer muss mit seinem Schmerz alleine bleiben. BdB/msl

Trauer braucht Vertrauen

Gut zu wissen – Informationen des Bestatterverbandes

Was tun im Trauerfall? - Informationen auf den Infoseiten des BDB https://www.bestatter.de/wissen/todesfall/

Akuter Trauerfall - Ein Erklärfilm des BDB https://youtu.be/UT783hZGGzQ

Wichtige Dokumente im Todesfall – Ein Erklärfilm des BDB https://youtu.be/d5-hg5PuIrs

Der Bestattungsplaner des BDB – Ein schneller Überblick zu Bestattungskosten https://www.bestatter.de/bestattungsplaner/

Weitere Antworten auf Fragen rund um das Thema Bestattung und Trauer finden Sie im Wissensbereich auf www.bestatter.de.

Unter www.bestatter.de gibt es zum Download kostenlos auch eine Checkliste zum Thema Todesfall.

Trauer ist kein Geheimnis

Verlust vor Enkelkindern nicht verbergen

FLENSBURG. Verliert jemand den Partner nach vielen Ehejahren, lässt sich die eigene Trauer vor den Enkelkindern nicht immer verbergen. Das muss man auch gar nicht, sagt der Psychologe und Ratgeberautor Hans Berwanger. Zu erleben, dass andere traurig sind, sei wichtig für Kinder. Sie erfahren dabei zum Beispiel, wie sich die Stimme verändert, wenn man traurig ist, und dass einem manchmal ganz unvermittelt die Tränen kommen. Bei späteren Verlusten etwa eines geliebten Haustieres können sie mit ihrer Erschütterung dann besser umgehen.

Eine Einschränkung gibt es Berwanger zufolge aber. Der Trauernde muss bereits Herr der Lage sein, wenn er mit den Enkeln darüber spricht. „Wer noch regelmäßig von Weinkrämpfen geschüttelt wird oder seine Gefühle noch nicht in Worte fassen kann, droht Kinder zu verunsichern.“ dpa/mag