Die Innenstadt stimmungsvoll beleuchtet, viele Wohnhäuser weihnachtlich dekoriert: Die Adventszeit bei uns im Norden beginnt mit all ihren Traditionen, Ritualen und Bräuchen, wie sie in den Familien von Generation zu Generation weitergegeben wurden. Zu den schönsten Gepflogenheiten der Adventszeit gehört seit jeher der Besuch von Weihnachtsmärkten, von denen Schleswig etliche zu bieten hat.
Nur an diesem Wochenende öffnet das Stadtmuseum im Stadtteil Friedrichsberg seinen traditionellen Weihnachtsmarkt, in diesem Jahr zum 40. Mal. Vorweihnachtliche Stimmung und Vorfreude auf das, was sie erwartet, stellen sich bei den Besuchern ein, wenn sie durch den Torbogen das markante barocke Hauptgebäude mit dem roten Anstrich und dem erleuchteten Tannenbaum in winterlicher Schneekulisse leuchten sehen.
Neu: Junge Unternehmen und Manufakturen stellen ihre Erzeugnisse vor
Seit vier Jahrzehnten bildet der historische Gebäudekomplex des Günderothschen Hofes in der Friedrichstraße den Rahmen für erlesenes und besonderes Kunsthandwerk und – in diesem Jahr neu – für junge Unternehmen und Manufakturen, die ihre besonderen Erzeugnisse ausstellen und zum Kauf anbieten: Künstlerisches, Schmückendes, Schmeichelndes, Duftendes und Dekoratives aus vielen verschiedenen Materialien und für jeden Geschmack.
Die gesamte Anlage des Museums mit Haupthaus, Stall und Ausstellungshalle erstrahlt in diesen Tagen in festlicher Beleuchtung. Der eindrucksvolle viergeschossige Mittelbau, das sogenannte Palais, ist zentraler Bau des Günderothschen Hofes und Kern des Museums. Eine imposante spätbarocke Treppe mit Balustergeländer führt von der Eingangshalle in die oberen Etagen des Haupthauses.
Auch während des Weihnachtsmarktes sind die dort gelegenen Ausstellungsräume für Besucher zugänglich. Gerade Eltern mit Kindern könnten diese Gelegenheit nutzen, die umfangreiche Sammlung historischer Spielsachen zu besuchen. Mehr als 500 Einzelstücke, zusammengetragen vom vor zwei Jahren verstorbenen Schleswiger Kinderarzt Joachim Gunkel, sind zu bewundern: Neben Klassikern wie Schaukelpferde und Puppenküche, Kaufmannsladen, Eisenbahnen gibt es so vieles mehr zu entdecken in der abwechslungsreichen Ausstellung. Ein weiterer Anziehungspunkt speziell für Kinder ist die neue Abteilung mit einer umfangreichen Sammlung historischer Teddybären. Ein ganzes Bärenvolk hat seine Heimat in einem der Fachwerk-Seitengebäude des Günderothschen Hofes, dem Teddy-Bär-Haus, gefunden. Viele der seltenen Bären würden heute stattliche Liebhaberpreise erzielen.
Der Weihnachtsmarkt im Stadtmuseum hat mit dem Günderothschen Hof einen der schönsten städtischen Adelshöfe in Schleswig-Holstein als Kulisse. Um 1634 ließ der Gottorfer Herzog Friedrich III. den rotgestrichenen Hauptbau des Anwesens als Gästepalais errichten. 1675 gelangte das Gebäude in den Besitz des herzoglichen Oberstallmeisters Friedrich von Günderoth, dessen Name bis heute mit dem Haus verbunden ist. Den heutigen geschlossenen Charakter einer allseitig umbauten Hofanlage erhielt der Komplex durch die beiden aus dem 18. Jahrhundert stammenden Fachwerkbauten, die das Haupthaus flankieren. 1851 erwarb die Stadt Schleswig den Hof, der in den folgenden Jahrzehnten eine sehr wechselvolle Geschichte erlebte und seit 1932 das Museum beherbergt. Durch die Einbeziehung weiterer Gebäude in der Nachbarschaft vergrößerte sich nach 1950 der Ausstellungs- und Aktionsradius und damit die Bedeutung und Beachtung des Museums erheblich.
Die Besucher des Weihnachtsmarktes finden auch im Außenbereich des Museums attraktive Angebote, vornehmlich kulinarischer Natur. Auf dem Grill brutzeln Wurst und andere Spezialitäten, außerdem werden vielfältige Hoferzeugnisse angeboten. Im Teddy-Bär-Haus ist ein gemütliches Café, wo Besucher sich im Warmen bei Kakao, Kaffee, Tee und hausgemachtem Kuchen stärken können. sme
Stadtmuseum
Friedrichstraße 9–11
24837 Schleswig
Telefon 04621 9368-20
www.stadtmuseum-schleswig.de
Öffnungszeiten Weihnachtsmarkt: Sonnabend, 2. Dezember, 11 bis 18 Uhr; Sonntag, 3. Dezember, 11 bis 17 Uhr.
