Und wie sieht das bei einem Mittelständler aus?
Laut Flockenhaus zeichnen sich mittelständische Unternehmen oft durch flexible, offene Strukturen aus. Austausch, Verbesserungsvorschläge und kreativer Input seitens der Beschäftigten seien gewünscht. Oft würden die Unternehmen mit Stolz auf eine langjährige Geschichte und regionale Verbundenheit zurückblicken. Ein Mittelständler benötige deshalb Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Teil dieser Geschichte werden wollen, so Flockenhaus. Auch hier spielt eine enge Bindung an das Unternehmen eine Rolle.
Worauf muss man sich im Großkonzern einstellen?
Großkonzerne verfügen oftmals über mehrere Niederlassungen im In- und Ausland, sind international aufgestellt und beschäftigen mehrere Hundert Mitarbeiter. Die Größe macht es notwendig, feste Abläufe, klare Regeln und eindeutige Verantwortungsstrukturen auszubilden. „Dort zu arbeiten ist vor allem ideal für Leute, die normorientiert denken, eine hohe Umsetzungskompetenz haben und eher extrovertiert und kompetitiv sind“, sagt Flockenhaus.
Und was ist jetzt am besten?
Den einen besten Weg gibt es nicht. „Gerade jungen Menschen empfehle ich, ihre Bewerbungsanlage möglichst breit zu halten und alle Unternehmenstypen anzuschauen“, sagt Stefan Nowack, der als Berufsberater unterschiedliche Klientinnen und Klienten betreut. Laut Nowack hat man in kleinen oder mittelständischen Unternehmen eher die Chance, schneller aufzusteigen. Der Kontakt zu Kolleginnen und Kollegen - auch in der Personalentwicklung - sei enger, was die Karrierebedingungen verbessern könne. „Einen bestimmten Persönlichkeitstyp, dem man unbedingt entsprechen muss, um im jeweiligen Unternehmenstyp Erfolg zu haben, gibt es meiner Einschätzung nach aber nicht.“ Victoria Vosseberg