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Ruhige Tage des Erinnerns

Im Gedenkmonat November wird traditionell der Verstorbenen gedacht

An den stillen Tagen im November werden Grabstätten festlich geschmückt, um der Verstorbenen zu gedenken. Foto: adobe stock

Gedenktage, ob - kirchlich oder staatlich, geben den Menschen Zeit zur Besinnung und Raum für die Erinnerung. Viele Familien gehen an einem dieser Tage auf den Friedhof und legen auf dem Grab der Verstorbenen ein Gesteck oder einen Strauß nieder und entzünden ein Grablicht. Gemeinsam erinnern sie sich an die Zeit mit den Verstorbenen. Auch öffentlich wird der Verstorbenen gedacht, indem Politiker und andere öffentlich bekannte Personen oder Vereine an Trauergedenkfeiern auf dem Friedhof teilnehmen.

Allerheiligen, Allerseelen, und der sind die vier Totensonntag Volkstrauertag Gedenktage im November (deshalb auch „Gedenkmonat“ November), mit denen auch das Kirchenjahr zu Ende geht. Die Feiertage haben eine unterschiedliche Geschichte, jedoch den gleichen Sinn: Sie sind Tage des Erinnerns und der aktiven Trauer für Angehörige und Freunde. Was heute modern mit Trauerarbeit bezeichnet wird, reicht weit in die Geschichte der Christenheit zurück.

Der Ursprung des Kirchenfesttags Allerheiligen (immer am 01. November) liegt im Jahr 609, als das römische Pantheon der Kirche geschenkt und von Papst Bonifatius IV. als Basilika für Maria und alle Märtyrer geweiht wurde. Gefeiert wurde Allerheiligen damals am ersten Freitag nach Ostern und erst im Jahre 835 durch Papst Gregor IV. auf den ersten November verlegt. Ursache dieser Maßnahme waren mit großer Wahrscheinlichkeit die besseren Möglichkeiten der Verköstigung der zahlreichen Pilger direkt nach der Ernte.

Allerseelen (immer am 02. November), das Fest der katholischen Kirche zum Gedenken an die armen Seelen im Fegefeuer und an alle Märtyrer und Heiligen, wurde von Odilo von Cluny, dem Erzengel der Mönche, um 1000 n. Chr. ins Leben gerufen. Aber erst im Jahre 1915 erklärte Papst Benedikt XV. diesen Tag zum verbindlichen Feiertag der katholischen Kirche.

Auch am Totensonntag - in diesem Jahr am 26. November 2023 - finden sich Menschen an den Gräbern ihrer Verstorbenen ein, um mit Kerzen, Blumen und stillem Gedenken ein Zeichen der christlichen Hoffnung auf ein weiterführendes Leben zu setzen. Der Totensonntag der evangelischen Kirche, auch als Ewigkeitssonntag bezeichnet, hat seine Wurzeln im 15. Jahrhundert. Der Totensonntag liegt immer eine Woche vor dem Ersten Advent.

Neben den christlichen Gedenktagen gibt es in Deutschland einen staatlichen Gedenktag, den Volkstrauertag - in diesem Jahr am 19. November. Seit 1952 gilt das Andenken an diesem Tag im November den Toten und Opfern der Kriege und des Nationalsozialismus. Begangen wird der Volkstrauertag eine Woche vor dem Totensonntag. djd

Nachdenken über den eigenen Abschied

Mit einer Bestattungsvorsorge kann man seine Hinterbliebenen doppelt entlasten

Die kühlere Jahreszeit und speziell der Trauermonat November regen viele Menschen dazu an, über die eigene Vergänglichkeit nachzudenken und über die Frage, wie man selbst beigesetzt werden möchte. Auch die Kosten rücken dann schnell ins Blickfeld - eine Bestattung kostet einer aktuellen Studie zufolge in Deutschland im Schnitt etwa 13.000 Euro, Tendenz steigend. Wer zu Lebzeiten für den eigenen Sterbefall vorsorgt, entlastet seine Angehörigen doppelt. Hier sind wichtige Fragen und Antworten.

Welche Vorteile hat eine gezielte Bestattungsvorsorge und wie kann sie konkret aussehen?

Mit einer Vorsorge kann man die Form und den Rahmen des eigenen Abschieds selbst bestimmen. Die Hinterbliebenen müssen in der Phase der Trauer nicht darüber nachdenken, welche Art der Bestattung sich der oder die Verstorbene wohl gewünscht hätte. Die unterzeichnete Willenserklärung sollte man in seine Dokumentenmappe legen WO sich auch Geburts- und Heiratsurkunden befinden. Denn dies sind die ersten Dokumente, die ein Bestatter im Sterbefall benötigt. Den eigenen Bestattungswunsch im Testament zu verfügen, reicht nicht aus, da die Testamentseröffnung in der Regel Wochen nach einem Todesfall bzw. der Beisetzung stattfindet.

Warum ist finanzielle Entlastung per Bestattungsvorsorge besser als das Sparbuch?

Mit einer solchen Vorsorge kann man die Hinterbliebenen finanziell effektiv entlasten, denn sie müssen die Kosten der Bestattung nicht tragen. Legt man dagegen beispielsweise Geld auf dem Sparbuch zurück, so haben die Angehörigen darauf nicht automatisch Anspruch, denn die Summe wurde nicht „zweckgebunden“ angelegt. Ein weiterer Vorzug gegenüber dem Sparbuch: Sie gehört zum Schonvermögen und muss nicht für andere Zwecke angetastet werden, denn sie dient nur der Finanzierung der Bestattungskosten. djd