Jeder weiß es zu schätzen: „Mein Apotheker“ ist wie „mein Haus- oder Zahnarzt“ ein Garant für die eigene Gesundheit. Die gute Beratung, das vertraute Gespräch gehört als Baustein zum zufriedenen, gesundheitsbewussten Leben. Vor-Ort-Apotheken sind das Fundament einer sicheren und lückenlosen Arzneimittelversorgung der Bevölkerung. Diese Versorgung ist dank ihnen so selbstverständlich geworden, dass zunehmende Missstände bei den Apotheken – vor allem seitens der Politik – jahrelang ungehört blieben.
Damit sich die Bevölkerung in Südtondern auch in Zukunft weiterhin auf diese kompetente und zuverlässige Arzneimittelversorgung verlassen kann, dürfen die Apotheken nicht selbstaufopferungsvoll auf der Strecke bleiben. Daher setzen die Apotheken in Niebüll, Leck und Umgebung am 8. November mit einem Streiktag ein weiteres Signal in Richtung der Politik. Aktuell hat der Bundesgesundheitsminister die Axt an die Zukunft der Vor-Ort-Apotheken anlegt: Er will Apotheken ohne Apotheker. In Filialen sollen Pharmazeutisch-Technische Assistenten als Vertretung vor Ort beraten können, wenn sie in digitaler Verbindung zu einem Apotheker in der Hauptapotheke stehen.
Es geht um mehr. Es geht um den Erhalt der Struktur für die nächsten Jahrzehnte. „Versandhandel, Zwangsrabatte, überbordende Bürokratie und steigende Personalkosten machen uns das Leben schwer“, so Otto Bastrop von der Flora-Friesland-Apotheke. Es gebe seit Jahren keinen Inflationsausgleich. „Wenn wir die Apotheken erhalten wollen, brauchen wir eine Pauschale für jede Betriebsstätte sowie eine Erhöhung des Fixums für Porto und Packung von 8,35 auf 12 Euro.“ Wie seine Kollegen schätzt Otto Bastrop den direkten Kundenkontakt. Doch er warnt: „Wenn wir nicht aufpassen, gibt es keine Apotheken mehr, sondern online Medikamentenzustellung per Drohne. Gespräche mit fachlicher Beratung gibt es dann nicht mehr!“ pre