Flensburg: Flexiblere Pflegeausbildung

Ausbildung zur Pflegefachkraft: Neues Konzept für mehr Flexibilität und breiteres Wissen

Die Ausbildungsordnung zur Pflegefachkraft wurde 2020 vereinheitlicht und ähnelt dualen Ausbildungsgängen, da Praxis und Theorie gleichermaßen gelehrt werden. Foto: piksel/123rf/randstad

Menschen beruhigen und manchmal trösten, Medikamente verabreichen, bei der Körperpflege helfen und mit Ärzten sprechen: Wer in der Pflege arbeitet, braucht neben fachlichem Knowhow auch Einfühlungsvermögen und Kommunikationsfähigkeiten. Jedes Jahr am 12. Mai macht der Tag der Pflege darauf aufmerksam, wie anspruchsvoll und vielseitig die Arbeit in diesem Berufsfeld ist.

Seit 2020 nimmt darauf auch die Ausbildungsordnung Rücksicht: Die getrennten Ausbildungswege für die Kranken-, Alten- und Kinderkrankenpflege sind Geschichte. Sie wurden ersetzt durch die einheitliche Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann. Nun stehen in den ersten beiden Jahren der dreijährigen Ausbildung Inhalte auf dem Lehrplan, die für alle Pflegeberufe relevant sind: medizinisches Wissen und pflegerische Basics, aber auch Kommunikation mit den gepflegten Menschen und mit Ärzten. Die Auszubildenden schnuppern dabei auch ganz praktisch in unterschiedliche Pflegebereiche hinein. Sie lernen beispielsweise die Arbeit in Seniorenheimen, in psychiatrischen Einrichtungen oder im Krankenhaus kennen.

Dieses breite Wissen sorgt dafür, dass Pflegefachkräfte nachher beruflich sehr flexibel sind. Wer möchte, kann sich trotzdem im dritten Jahr auf Altenpflege oder Kinderkrankenpflege spezialisieren; alle anderen führen die Ausbildung genauso breit aufgestellt zu Ende. Wer sich für eine Karriere als Pflegefachkraft interessiert, sollte einen mittleren Schulabschluss mitbringen. Genauso wichtig sind allerdings das Interesse an Menschen und die Lust darauf, mit anderen zusammenzuarbeiten. txn 


Umweltbewusstsein in der professionellen Pflege

Klimaschutz und Nachhaltigkeit: Pflegeverband bezieht Position

Der Gesundheitssektor macht mehr als fünf Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen aus und trägt damit selber stark zum Klimawandel bei. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert deshalb mehr Klimasensibilität und nachhaltigeres Handeln im Gesundheitswesen. Unter dem Titel ,,Nachhaltiges Handeln in der Pflege ist nötig und möglich" veröffentlichte der DBfK ein Positionspapier, das die Dringlichkeit einer Transformation betont, um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen.

Hitze macht Pflegebedürftigen besonders zu schaffen

„Pflegefachpersonen sehen mittlerweile immer häufiger, wie sich die Klimakrise auf die Gesundheit und das Wohlbefinden ihrer Patient:innen und Bewohner:innen auswirkt“, sagte Christel Bienstein, Präsidentin des DBfK. „Die Hitzebelastung macht vor allem älteren, pflegebedürftigen Menschen zu schaffen. Die Luftverschmutzung belastet Asthmatiker:innen. Die Notwendigkeit des Handelns ist unübersehbar und bestimmt zunehmend den Alltag in der Pflege.“

Daraus leitet der DBfK die Verpflichtung ab, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, indem die Berufsgruppe sensibilisiert und über Handlungsoptionen informiert wird. Seit gut drei Jahren trägt dazu die AG Nachhaltigkeit in der Pflege im DBfK bei – ein Zusammenschluss engagierter Mitglieder. Eine der wesentlichen Forderungen des Papiers ist die verbindliche Verankerung des Themas Nachhaltigkeit und Klimaschutz in der Aus-, Fort- und Weiterbildung beruflich Pflegender.

Handlungsmöglichkeiten gibt es darüber hinaus beispielsweise in der Abfalltrennung und -vermeidung, im ressourcenschonenden Verbrauch von Einwegmaterialien sowie in der Vergabe und korrekten Entsorgung von Arzneimitteln.

Das Positionspapier „Nachhaltiges Handeln in der Pflege ist nötig und möglich“ zum Download unter: https://www.dbfk.de pm