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Niebüll: „In Nordfriesland lässt sich gut arbeiten“

Der Bildhauer Michael Jastram hat nun in Nordfriesland seinen "Ankerpunkt" gefunden. Er schätzt vor allem die guten Arbeitsbedingungen.

Michael Jastram und sein „Fahnewagen“. Fotos: Arndt Prenzel

Nach vielen Jahren in Berlin hat Michael Jastram nun in Nordfriesland seinen „Ankerpunkt“ gefunden. Der Bildhauer ist seit rund 40 Jahren eine feste Größe in der deutschen Gegenwartskunst. 

„Ich bin sehr zufrieden hier“, sagt der Ur-Berliner. Er schätzt vor allem die guten Arbeitsbedingungen. Der Künstler hat in Niebüll im Gewerbegebiet eine Halle gefunden, in der er ungestört arbeiten kann. „Vor Jahren war ich hier mal. Da war klar: Ich komme wieder.“ 

Michael Jastram ist in Niebüll endlich angekommen.
Michael Jastram ist in Niebüll endlich angekommen.

„Mein ganzes Werkmaterial beziehe ich vom Baumarkt gegenüber“, sagt der international vernetzte Mann. „Vorrangig natürlich Gips.“ Aber auch alles andere, was er so braucht, wie zum Beispiel Verpackungsmaterial. Auch die hiesigen Handwerker bezieht er mit ein. Tischlermeister Fabian Petersen baut ihm die entsprechenden Holzsockel für seine Skulpturen. Um diese Figuren gestalten zu können, braucht Michael Jastram ein entsprechendes Gestell beziehungsweise Gerüst, um das herum der Gips modelliert wird. „Das schweißt mir Michael Teichmann von der Friesenschmiede“, sagt der bestens integrierte Neu-Nordfriese. 

„Zur Zeit gestaltet er mir die Stahlsockel für meine Präsentation meiner Bronzen bei der 9. Schweizer Skulpturen Triennale im nächsten Frühjahr, zu der ich eingeladen wurde.“ 

Natürlich freut er sich an der wunderbaren Natur der Nordsee-Region. Er mag vor allem die offenen Menschen, die ihm hier einen neuen Lebensabschnitt ermöglichen. Dazu zählen die Handwerker, aber auch die Kunstfreunde. „Wir sind hier richtig angekommen“, betont er für seine Frau gleich mit. Beide wohnen „unter Reet“ in Deezbüll. „Einfach wunderbar!“ 

Brücke nach Dänemark geschlagen

Der neue Wohn- und Arbeitsort ermöglicht auch neue Kontakte. „Ich habe jetzt eine Brücke nach Dänemark geschlagen!“ Ein bekannter Galerist in Arhus vertritt ihn. Zur Kunst-Insel Sylt hat Michael Jastram ebenfalls einen guten Kontakt aufgebaut. Die renommierte Hamburger und Sylter Galerie Herold stellt ihn aus. „Das erste Jahr verlief sehr gut“, zitiert er den Galeristen. „Ich stehe dort in Kampen neben Nolde“, freut sich Michael Jastram. „Man sieht, was von Nordfriesland aus alles möglich ist!“ Im Richard Haizmann Museum läuft eine Kabinettausstellung unter dem Titel „Lebensspuren“. Diese läuft bis zum 14. Januar 2024. pre