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iTerra Wind: "Wir Nordfriesen können kommunizieren und sind teamfähig!"

Dr. Peter Brodersen steht aktuell mit seinem Team vor der Herausforderung, die Probleme mit den WEA der neuesten Bauart von Siemens-Gamesa gemeinsam mit allen Akteuren zu lösen.

Am Schreibtisch ebenso versiert wie bei der Technik und Technologie der Erneuerbaren: Vielzweckwaffe Dr. Peter Brodersen. Foto: Arndt Prenzel

Dr. Peter Brodersen stammt aus dem Herrenkoog. Lange Jahre hat der Mathematiker und IT-Spezialist in Hamburg gearbeitet, ehe er über den Sport wieder zurückkam. Mittlerweile entwickelt er mit seinem Team Windparks, versorgt Niebüll mit Biogaswärme und unterstützt PV, Biogas und Windparks beim Thema Redispatch (früher Einspeisemanagement) mit einer hierfür im Unternehmen iTerra entwickelten Software. 

Die Rückkehr vor rund 20 Jahren war bedingt durch ein Event, das heute noch jeder kennt: Der Herrenkoog-Triathlon war jahrelang ein absoluter Hit auf der Landkarte, eine nordfriesische Großveranstaltung mit Kultcharakter. In Südtondern wurde der berühmte „Ironman“ (Eisenmann) von Hawaii auf Friesisch „di Stäljmoon“ (Stahlmann). Die Brüder Dr. Peter und Dr. Claus M. Brodersen nannten ihn dann „Stäljmun“. Die Gründung erlebte der Triathlon 1991 in Bredstedt mit 19 Teilnehmern, die im Schwimmbad starteten, dann in Richtung Herrenkoog Rad fuhren und zum Laufen im Koog blieben. „Es ging um die Fitness zwischen Handballern, Volleyballern und Fußballern und um einen guten Grund zum Feiern“, erinnert sich der Gründer. „Wir Handballer waren natürlich am besten!“ Akquise, Helfer, Ehrenamt und kompetente Mitarbeit forderten zunehmend einen großen Zeitaufwand. Denn die Beliebtheit steigerte sich schnell, zumal der Brodersenhof ein ganz besonderes persönliches „Drumherum“ bot, das nirgendwo sonst erreicht wurde. „26 Mal haben wir es alles gewuppt, zeitweise mit mehr als 1000 Athleten aus der ganzen Bundesrepublik – vom Startschuss bis zur abschließenden Scheunenparty. Nach dem 26. Mal war Schluss“, erinnert sich Peter Brodersen an viele super gelaufene Veranstaltungen. „Die Kinder hatten sogar ihren eigenen Triathlon!“ 

Der Triathlon war der eigentliche Anstoß für eine IT-Neuausrichtung. „Jemand fragte nach, ob wir nur Zeitmessungs-Software hätten oder auch Datenholung aus Windparks machen könnten“, berichtet der Herrenkooger. Die hatte er zu dem Zeitpunkt zwar nicht, sie wurde aber schnell entwickelt. Danach ging es Schlag auf Schlag, denn auch die „Erneuerbaren“ hatten großen Bedarf. Der gut vernetzte Mathematiker versammelte kluge Köpfe in seinem Büro auf dem mittlerweile ausgebauten Heuboden des elterlichen Bauernhofes. Und machte Nägel mit Köpfen: Er selbst gründete die Uhlebüll Biogas. Ein Erfolgsmodell: Die Uhlebüll Biogas und ihr Partner, die Stadtwerke Nordfriesland, sorgen seit vielen Jahren durch ein innovatives Strom- und Nahwärmekonzept, das sogar mit dem Umweltpreis der Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft ausgezeichnet wurde, für eine regionale und ökologische Wärme- und Stromversorgung in Niebüll. „Das gemeinsame Projekt zeigt, dass die Abwärme aus Biogas sinnvoll genutzt werden kann. Der CO2-Fußabdruck jedes Niebüllers wird dadurch rechnerisch um 0,27 Tonnen kleiner. Das ist der eigentliche Erfolg. Weitere Schritte sind aber dringend notwendig, der Klimawandel schreitet immer schneller voran“, kommentiert der findige Geschäftsführer die Wirkung der drei Niebüller Blockheizkraftwerke, die mit dem Uhlebüller Biogas laufen. 

Wenig später richtete sich unser Interesse in Richtung Windenergie. „Wir haben mit der Neugründung der iTerra Wind und weiteren Gesellschaften in den letzten Jahren etliche Windparks realisiert“, sagt Peter Brodersen. Von „Drei Mühlen auf Föhr“, über eine WEA am Niebüller Klärwerk bis zu einem Bürgerwindpark mit 27 Windenergieanlagen in den Gemeinden Holt, Jardelund, Medelby und Osterby. „Der war damals mit einer Leistung von rund 83 MW der größte seiner Art in Schleswig-Holstein.“ Wenn der durchsetzungsfähige Mann erzählt, kann man nur staunen, welche Widerstände, Beschränkungen und Auflagen zu erledigen waren und immer wieder sind. Aktuell steht er mit seinem Team vor der Herausforderung, die Probleme mit den WEA der neuesten Bauart von Siemens-Gamesa gemeinsam mit allen Akteuren zu lösen. Aber „geit nicht, gift dat nicht!“ 

„Wir Nordfriesen lassen uns nicht unterkriegen!“ lobt er das Beharrungsvermögen. Durch die Weite des Landes könne man klare Gedanken fassen. „Wir haben hier gute Leute“, lobt er Mitarbeiter, hiesige Firmen und befreundete Geschäftspartner. Ein Faktor sorge dafür, dass es am Ende klappt. „Viele Nordfriesen sind teamfähig. “Denn nur im Team könne am Ende das Werk gelingen. Das verlangt Zähigkeit, Geduld und Einfallsreichtum. „Dann kommt der Erfolg, wenn es auch manchmal dauert.“ Arbeitsplätze im Norden sind gefragt. „Wir haben hier alles“, sagt Dr. Peter Brodersen. „Das wissen auch die Mitarbeiter zu schätzen.“ 

Für die Zukunft wünscht er sich einen drastischen Abbau von Bürokratie und ein Ende staatlicher Regelungswut. Die Nordfriesen können und wollen verantwortungsvoll handeln, man muss sie nur lassen. Die heutigen gesetzlichen Rahmenbedingungen ersticken die Innovation und führen zu zunehmend nutzloser Arbeit ohne Mehrwert. Ziel aller Politik muss es sein, staatliche Wasserköpfe abzuschneiden. „Das Amt Südtondern könnte damit anfangen und so ein gutes Vorbild sein.“ pre


Nordfriesland bietet mehr!

Gute Jobchancen, fabelhafte Freizeitmöglichkeiten und günstige Lebenshaltungskosten: Nordfriesland bietet mehr. Hier gibt es beste Bedingungen, um ein facettenreiches Leben zu führen. Gern auch mit Familie. 

Fachkräfte sind begehrt, es gibt tolle Arbeitsplätze. Die aktuellen Zahlen belegen es: Arbeit findet hier jeder. Kein Wunder, dass die Arbeitslosenquote niedrig ist. Trotz Energiekrise, Inflation, Materialengpässen und Pandemie-Auswirkungen zeigt sich der Arbeitsmarkt in Nordfriesland außerordentlich robust. 

Die einst strukturschwache Region Nordfriesland mausert sich zum großen Hoffnungsträger für Schleswig-Holstein. Mit Abstand die meisten Windräder stehen in den Kreisen Nordfriesland! Wir haben die meisten E-Tankstellen und E-Autos. Tolle Wasserstoffprojekte verheißen neue Arbeitsplätze. Die Erneuerbaren machen den Unterschied. 

„Wer über eine Unternehmensgründung nachdenkt oder bereits selbstständig ist, passt super zu uns. Denn in Nordfriesland profitiert man von zahlreichen Standortvorteilen und wird von uns als Wirtschaftsförderung in seinen Vorhaben unterstützt“, sagt Tilmann Meyer von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Nordfriesland. „Tägliche Entschleunigung gibt es gratis dazu!“ Er hat viele Argumente: „Bei uns läuft das alles ganz anders: Hier suchst Du keine Wohnung, sondern Dein Traum-Grundstück, auf dem Arbeitsweg kannst Du mit Blick auf den endlosen Horizont in den Tag starten und einen Kitaplatz für Deine Kinder bekommst Du auch viel schneller“, sagt er. 

Wo sind die Fachkräfte, die es zu entdecken gilt? Viele junge Leute wollen die Work-Life-Balance. Und die Betriebe ziehen alle Register, um sich für die Arbeitnehmer attraktiv zu machen. Dazu gehören auch verschiedene Arbeitszeitmodelle. Home Office oder Vier-Tage-Woche: alles ist in Nordfriesland möglich. Oder um Tilmann Meyer zu zitieren; „Pack deine Sachen und verschieb deinen Lebensmittelpunkt nach Nordfriesland. Mehr Ruhe, mehr Jobchancen, mehr Meer – Watt für’n Leben!“ pre