Sie nimmt Besucher mit auf eine Zeitreise

Mit Bürgerpreis ausgezeichnet: Als ehrenamtliche Museumsführerin trägt llona Engel mit zum Erfolg von "Dat ole Hus" in Aukrug bei

Ehrenamtliche Museumsführerin mit Herz und Seele: Bürgerpreisträgerin Ilona Engel mit zwei "Oles Hus"-Exponaten aus dem 19. Jahrhundert: einer Kandare und einem ledernen Löscheimer. Foto: Hans-Jürgen Kühl

lIona Engel ist mit dem Bürgerpreis der Gemeinde Aukrug ausgezeichnet worden. Mit der Ehrung wird das vielfältige Engagement der Rentnerin für den Museumsverein ,,Dat ole Hus" gewürdigt. Gleichzeitig wollen die Mitglieder des gemeindlichen Ausschusses für Wirtschaft und Umwelt mit ihrer Entscheidung für Ilona Engel die vorbildliche Art und Weise herausstellen, mit der sich die Ex-Hamburgerin durch Eigeninitiative ins Aukruger Vereinsleben integriert hat.

„Weil unser Museum eine uralte Kate ist, kann man den Besuchern davon erzählen, wie hier im Laufe der Zeit zehn Generationen gelebt haben."
Ilona Engel, ehrenamtliche Museumsführerin

2014 zog Ilona Engel von Hamburg nach Aukrug. Weil sie sich schon immer für geschichtliche Themen interessiert habe, sei sie hellhörig geworden, als der Museumsverein ,,Dat ole Hus" 2016 im Vorfeld seiner Gründung nach engagierten Mitstreitern suchte, erzählt die gebürtige Neumünsteranerin. Prompt wurde Ilona Engel bei der Gründungsversammlung des Museumsvereins zu dessen Kassenwartin gewählt. Als der neue Verein nach Kandidaten für die Leitung von Führungen durch ,,Dat ole Hus“ Ausschau hielt, meldete sich Ilona Engel abermals, denn: ,,Da ich früher als Pädagogin in der Erwachsenen-, Fort- und Ausbildung tätig war, bin ich es gewohnt, Vorträge zu halten." Bei ihren Bemühungen, sich das nötige Wissen über die Exponate des olen Hus" anzueignen, profitierte sie insbesondere von Rundgängen mit Museumsgründer Werner Hauschildt (1927-2019): „Wir sind mit ihm durch jeden Raum gegangen, haben in jede Schublade geguckt, sind in jeden Schrank gekrochen, und Herr Hauschildt hatte zu jedem Exponat eine Geschichte parat."

Schon im Sommer 2016 absolvierte Ilona Engel ihre ersten Einsätze als ehrenamtliche Museumsführerin. „Weil unser Museum eine uralte Kate ist, kann man den Besuchern davon erzählen, wie hier im Laufe der Zeit zehn Generationen gelebt haben", vermerkt Ilona Engel. Durch die in allen Räumen und Exponaten spürbare Lebenswirklichkeit der einstigen Bewohner sei das ,,ole Hus“ „kein steriles Museum, sondern ganz lebendig." Ilona Engel will ihren Zuhörern eine unterhaltsame Zeitreise in die mittelholsteinische Vergangenheit bieten. Deshalb baut sie in ihre Vorträge auch erläuternde Exkurse zu Sprichwörtern ein wie „etwas auf die hohe Kante legen", ,,auf den Hund gekommen" oder ,,weg vom Fenster sein." Wenn man Schulkinder nach einer Führung sagen hört: ,Das hat Spaß gemacht!" - dann hat man gute Arbeit geleistet", weiß Ilona Engel.

10000-Besucher-Marke wird anvisiert

2019 verbuchte der Museumsverein rekordverdächtige 7500 Besucher. „Für 2020 hatten wir uns dann die 10000-Besucher-Marke vorgenommen - aber da ging ja dann wegen Corona gar nichts", berichtet Ilona Engel. Aufgrund der Covid-19Pandemie konnte sowohl 2020 als auch 2021 keine einzige Führung durch ,,Dat ole Hus" stattfinden.

Mitte Mailegten Ilona Engel und ihre Mitstreiter nun wieder los: „Mit maximal zehn Leuten pro Führung und drinnen mit Schutzmasken. Die ehrenamtlichen Museumsführer stehen bis Oktober immer sonntags ab 15.15 Uhr bereit. ,,Die nacheinander startenden Führungen dauern 30 bis maximal 45 Minuten und müssen so koordiniert werden, dass wir uns möglichst nicht in die Quere kommen, weil dann zu viele Leute auf engem Raum zusammenstünden - insofern wirkt die Pandemie bei uns immer noch nach", erklärt Ilona Engel.