Ein Feuerwehrfest, wie es früher einmal war

Vom Umzug bis zu den Wettkämpfen - in Lütjenwestedt wurde viel für die Kameradschaft getan

Dynamischer Start: Die Löschgruppe aus Hanerau-Hademarschen landete am Ende auf Platz 5. Fotos: Hans-Jürgen Kühl

Nach drei Jahren Pandemie-Pause wurde im Amt Mittelholstein wieder ein Feuerwehrfest mit allem Drum und Dran gefeiert. Bei der Schnelligkeitsübung auf dem Sportplatz in Lütjenwestedt triumphierten die Kameraden aus Bendorf-Oersdorf. Noch zwei weitere Feuerwehrfeste stehen in diesem Sommer im Amt Mittelholstein auf dem Programm: am 3. September in Aukrug-Innien und am 10. September in Beringstedt.

Umzug zum Festauftakt: 300 Feuerwehrleute sowie viele Bürgermeister und weitere Ehrengäste marschierten durch Lütjenwestedt.

Der erste Feuerwehrtag des Amtes Mittelholstein nach der coronabedingten Zwangspause begann mit einem Umzug durch Lütjenwestedt, bei dem rund 300 Feuerwehrleute aus den Gemeinden des ehemaligen Amtes Hanerau-Hademarschen mitmarschierten. Länge und Dauer des Umzugs, der zur Kranzniederlegung am Ehrenmal führte, waren so perfekt getimt, dass Amtswehrführer Detlev Schümann um Punkt 12 Uhr seine Begrüßungsansprache auf dem Sportplatz halten konnte. Amtsvorsteher Holger Kühl gab bekannt, dass die Lütjenwestedter Kameraden die ersten sind, die von einer Zuschusserhöhung profitieren: „Der Amtsausschuss hat beschlossen, dass es – statt wie bisher 1000 Euro – jetzt 2000 Euro für jede Wehr gibt, die einen Amtsfeuerwehrtag ausrichtet.“ Kreisbrandmeister Mathias Schütte freute sich, dass nach drei Jahren wieder ein Feuerwehrfest im Amt Mittelholstein gefeiert werden konnte, denn: „Solche Tage wie heute sind unheimlich wichtig für die Kameradschaft.“

Schümann und Schütte verteilten gemeinsam insgesamt siebenmal Gold, einmal Silber und einmal Bronze. Zunächst wurde Thomas Vollprecht aus Seefeld für 25 aktive Feuerwehrjahre mit dem Brandschutzzeichen in Silber ausgezeichnet. Das Brandschutzzeichen in Gold zur Würdigung von 40 ehrenamtlichen Dienstjahren gab es für Gerd-Joachim Knutzen, Jürgen Meißner, Peter Böge (alle Hanerau-Hademarschen), Dirk Bauer aus Gokels, Wolfgang Knoll aus Seefeld und Birgit Deckner aus Thaden. Ein ganz seltenes Gold bekam Bornholts ehemaliger Wehrführer Klaus Möller (Foto unten) verliehen: das Brandschutzehrenzeichen für 50 Jahre aktiven Feuerwehrdienst. Und dann folgte noch eine besondere Auszeichnung für einen Lokalmatadoren: das Schleswig-Holsteinische Feuerwehr-Ehrenkreuz in Bronze für Hans-Hermann Koll (Foto unten), der seit 28 Jahren auf vorbildliche Weise die Kasse der Lütjenwestedter Feuerwehr verwaltet.

Schlauch-Kegelwurf: Bei der Zusatzübung triumphierten die Beldorfer mit 320 Punkten.

Bei den Wettkämpfen gab es eine Neuerung. Statt wie bislang üblich einige Wochen vor dem Fest zu einer Übungspräsentation einzuladen, führten die Gastgeber die Schnelligkeitsübung erst am Wettkampftag vor – und verzichteten gleichzeitig auf eine Teilnahme an der Pokalwertung. Die Hauptübung war eine schnörkellose Angelegenheit: Die Angriffsleitung musste durch ein Strohballenhindernis gelegt werden, und am Ende wurden mit den Löschspritzen drei hölzerne Hydranten-Attrappen so lange ins Visier genommen, bis die hinter ihnen angebrachten Messbehälter mit der geforderten Wassermenge gefüllt waren. Die Löschgruppe aus Steenfeld war die erste, die um 13 Uhr den Wettkampfparcours in Angriff nahm. Eine Stunde später konnten die Mitfavoriten aus Hanerau-Hademarschen nach einem technischen Fehler ihre Hoffnungen begraben, sich einmal mehr in die Siegerliste einzutragen. Die Seefelder, die 2019 in Bendorf-Oersdorf triumphiert hatten, machten es anschließend deutlich besser.

Die Auflösung, wer gewonnen hatte, gab es beim abendlichen Festball. Oberschiedsrichter Andreas Beckmann verkündete die Reihenfolge der Gesamtwertung um den Amtspokal. Es siegte die Feuerwehr Bendorf-Oersdorf (1:13 Minuten) knapp vor Seefeld (1:16) und Thaden (1:18). Auf den weiteren Plätzen landeten: 4. Beldorf (1.26), 5. Hademarschen (1.31), 6.Gokels (1.41), 7.Oldenbüttel (1.50), 8. Steenfeld (2.08), 9. Bornholt (2.27). Hans-Jürgen Kühl