Flora und Fauna auf der Spur

Kindergarten Meezen darf sich ,,Naturpark-Kita“ nennen - zur Feier des Tages gab es ein besonderes Geschenk

An der Blühwiese vor dem Kindergarten: Die „Naturpark-Kita“-Kinder mit Naturparkvereins-Geschäftsführerin Bonnie Bogner (v.l.), Isabell Tornow, Erzieherin Christina Greve, Bürgermeister Dietrich Ebeling und Umweltbildungsexpertin Inka Foto: Hans-Jürgen Kühl Kindergarten-Leiterin Harms.

Der Kindergarten in Meezen darf sich ab sofort ,,Naturpark-Kita“ nennen. Der unter der Trägerschaft der Kirchengemeinde Hennstedt-Kellinghusen (Kreis Steinburg) stehende Kindergarten ist die zweite „Naturpark-Kita“ im Naturpark Aukrug. Neben einer Ernennungsurkunde und einer dekorativen Plakette hatten Inka Harms und Bonnie Bogner vom Naturparkverein den Kita-Kindern zur Feier der erfolgreichen Zertifizierung auch ein ganz besonderes Geschenk mitgebracht: ein Schmetterlingsaufzuchtset.

Naturverbunden schon vor der Zertifizierung

Der Kindergarten in Meezen sei ,,so eine kleine feine Kita", befand Inka Harms vom Aukruger Naturparkverein, als sie beim Sommerfest des Kindergartens auf die „vielen tollen Aktionen" zurückblickte, die im Vorfeld der Zertifizierung bereits stattgefunden haben. „Bei einem Wald- und Wiesenspaziergang entdeckten wir die Unterschiede von Hasen und Kaninchen, gesammelte Blätter wurden zu den passenden Früchten sortiert und auf Stofftaschen gestempelt, der Igel hat eine neue Burg bekommen und ganz nebenbei wurde der Haselnussbohrer als Verursacher der kleinen Löcher in den Nüssen ausfindig gemacht", berichtete die Expertin für Umweltbildung. Im März 2020 hatte der Kindergarten Meezen Kontakt mit dem Naturparkverein aufgenommen, um sein Interesse an einer intensiven Zusammenarbeit kundzutun. „Nach einem anfänglichen Informationsaustausch sind wir dann direkt in den ersten Covid-19Lockdown hineingeraten", stellte Inka Harms fest: ,,Da hat uns Corona erstmal eine ganz Zeit lang in die Knie gezwungen."

Die Ernennung zur „Naturpark-Kita" bedeute, dass ,,der Kindergarten und der Naturparkverein von jetzt an nicht nur ab und zu, sondern regelmäßig zusammenarbeiten", erklärte Inka Harms. Themen wie Natur und Landschaft, regionale Kultur und Handwerk sowie Land- und Forstwirtschaft werden nach der Sommerpause im Kita-Alltag, auf Exkursionen oder an Projekttagen eine noch größere Rolle spielen. Die Mädchen und Jungen sollen den Naturpark und ihr dörfliches Umfeld durch selbständiges Erleben, Ausprobieren und Entdecken als spannenden Erfahrungs- und Bildungsort kennenlernen.

„Das ist für uns das Schönste, wenn wir die Kinder von klein auf begleiten und sie dabei unterstützen können, den Naturpark mit allen Sinnen zu erleben“, sagte Inka Harms und präsentierte ein Geschenk, das für ganz besonders spannende Naturerlebnisse sorgen soll: ein Schmetterlingsaufzuchtset. Nach den Sommerferien kann sich die Kita von der „Hagemann & Partner Bildungsmedien“-Verlagsgesellschaft zehn Distelfalterraupen zuschicken lassen. Und dann können die Kinder die Raupen füttern und dabei zugucken, wie sie sich verpuppen und in Schmetterlinge verwandeln“, sagte Inka Harms.

,,Lebensraum Baum" als aktuelles Thema

Wie schon in den vergangenen Wochen, wolle sie sich nun mit den Kindern insbesondere mit dem Thema ,,Lebensraum Baum" befassen: „Da werden bei kleinen Wanderungen viele Fragen der Kinder beantwortet: Welche Baumarten gibt es? Wie ist ein Baum aufgebaut, und wer lebt im Wurzel-, Stamm- und Kronenbereich? Wir entdecken Fraßspuren unter der Rinde und lernen, dass sich Bäume mit ihren Wurzeln und speziellen Duftstoffen unterhalten. Aber auch der Werkstoff Holz wird genauer unter die Lupe genommen. Eine örtliche Tischlerei hat die Kita-Kinder bereits eingeladen, ihnen bei der Arbeit über die Schulter zu schauen, um mehr über die Verarbeitung von Holz zu erfahren."

Die „Naturpark-Kita" sei ein „super Konzept mit vielen tollen Ideen", lobte Bürgermeister Dietrich Ebeling. Hans-Jürgen Kühl