HOHENWESTEDT
Ein Ehrenplatz im Burmesterhaus ist dem Gemälde sicher, das Irene Möller dem Hohenwestedter Museumsverein posthum geschenkt hat. Das fast 100 Jahre alte Kunstwerk von Malermeister Fritz Meyer zeigt das Burmesterhaus kurze Zeit, nachdem es als neues Museum der Gemeinde Hohenwestedt eingeweiht worden war.
1943 zogen Irene und Elfriede Ewers mit ihren Eltern von Hamburg nach Hohenwestedt. Irene war damals sechs Jahre alt, ihre Schwester Elfriede fünf. „Wir gehörten zu den ausgebombten Familien, und mein Vater hat bei der Firma Leser gearbeitet, die ihre Produktionsstätte notgedrungen von Hamburg nach Hohenwestedt verlegte“, erinnert sich Elfriede Jarren (geb. Ewers), die heute noch im „Leserkamp“ an der B 77 in Hohenwestedt wohnt, wo die Firma Leser seinerzeit Einfamilienhäuser für ihre Mitarbeiterschaft errichtete.
Irene Ewers hingegen verabschiedete sich im Alter von 17 Lebensjahren wieder in Richtung Hamburg. Im Gepäck hatte sie dabei ein besonderes Kunstwerk: ein Gemälde des 1927 eingeweihten Hohenwestedter Heimatmuseums, das Vater Ernst Ewers von dessen Schöpfer – dem örtlichen Malermeister und Künstler Fritz Meyer – erworben und seiner Tochter geschenkt hat. Irene Ewers (verheiratete Möller) gründete in Hamburg eine Familie und verstarb im Mai 2023.
„Meine Schwester hat immer gesagt: Wenn ich irgendwann einmal nicht mehr bin, muss das Gemälde von Fritz Meyer zurück ins Museum nach Hohenwestedt“, berichtete Elfriede Jarren. Zusammen mit ihrem Sohn Norbert, ihrem Neffen Jörg Möller und dessen Lebensgefährtin Katrin Werbeck stattete Elfriede Jarren dem Museum ihrer Heimatgemeinde nun einen Besuch ab, um den Wunsch ihrer Schwester zu erfüllen.
Große Freude über das neue Bild
Ungefähr auf 1930 datierten Monika Rockenbach-Freitag und Rolf Wohlers das Meyer-Gemälde. Die Vorsitzende und der Kassenwart des Museumsvereins waren ebenso begeistert von Irene Möllers posthumer Stiftung wie Bürgermeister Jan Butenschön. „Dieses Gemälde hat einen hohen ideellen Wert für das Heimatmuseum unseres Ortes und wird unsere Sammlung bereichern, zumal es ja auch eine geschichtliche Relevanz hat, weil das Burmesterhaus selbst darauf abgebildet ist“, betonte Butenschön: „Wir freuen uns sehr über diese Spende, mit der Irene Möller ihre Verbundenheit zu Hohenwestedt zum Ausdruck gebracht hat.“ khl