Zwei Feiern nach zwei Jahren Wartezeit

Gnutz zelebriert Postleitzahlenfest und ein stolzes Jubiläum

Spannend: Die zehnjährige Luisa versucht zu erraten, was sich im Greifkasten bei den Jägern befindet. Fotos: Kai Eckhardt

Die Gemeinde Gnutz war am vergangenen Wochenende gleich zweimal in bester Feierlaune: Während am Freitag ein Postleitzahl-Straßenfest stattfand, wurde am Sonnabend die um zwei Jahre verschobene Jubiläumsfeier zum 700-jährigen Bestehen des Ortes nachgeholt.

Die Postleitzahl von Gnutz ist 24622 – daher bot es sich auch an, am 24.6.22 ein sogenanntes Postleitzahlenfest zu feiern. Ob Hüpfburg oder Spiele wie Kugelparcours, Gaga-Ball und dermagische Draht, ein Informationsstand der Jägerschaft oder Vorführungen der Feuerwehr und die Inliner-Show der Kinder der privaten Grundschule – da war für alle Altersgruppen etwas dabei. Sommerliche Temperaturen sorgten dann auch für viele Besucher.

Spektakulär: Wehrführer Walter Struwe demonstriert, was passiert, wenn man brennendes Fett mit Wasser löscht.

Andrang herrschte ebenfalls am Waldpädagogik-Stand der Kreisjägerschaft Rendsburg West, den sie der örtlichen Jägerschaft für das Fest zur Verfügung gestellt hat. Mit an Bord waren neben vielen Bildern und Tierpräparaten auch sogenannte Greifkästen, in denen die Kinder nur durchs Tasten Gegenstände wie Tannenzapfen, Schafswolle, Schneckengehäuse oder einen Maiskolben erkennen sollten. Interesse galt aber auch der neuen Drohne mit Wärmebildkamera, die die zur Kitzrettung aus der örtlichen Jägerschaft gegründete Gruppe „Gnutzer Wildtierrettung“ mitgebracht hatte. „Wir haben damit dieses Jahr bereits 28 Kitze retten können, bevor die Wiesen, in denen sie sich verstecken, abgemäht wurden“, erklärt Wolfgang Heidrich, der bei der Wildtierrettung für die Technik und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist.

"Wir haben damit dieses Jahr bereits 28 Kitzeretten können, bevor die Wiesen, in denen sie sich verstecken, abgemäht wurden."
Wolfgang Heidrich, Gnutzer Wildtierrettung

Doch es sollte nicht die einzige Festivität an diesem Wochenende sein. Bedingt durch das Coronavirus mussten 2020 so gut wie alle Feierlichkeiten zum 700-jährigen Bestehen des Ortes ausfallen, lediglich der Jubiläumsstein konnte noch offiziell enthüllt werden, bevor die Auflagen und Maßnahmen der Pandemie griffen. Und so wurde unter dem Motto „700 + 2“ am nächsten Abend nach dem Postleitzahlenfest zumindest die geplante Jubiläumsfeier nachgeholt – wenn auch mit zwei Jahren Verspätung. Auf dem Programm standen neben den Festreden auch Gesang und ein Sketch der plattdeutschen Theatergruppe zum Thema Gemeinderatssitzung. Veranstaltungsort war die Halle von dem Lohnunternehmen Honermeier. Kai Eckhardt