Einen ernsten Hintergrund hat die Ausstellung, die derzeit in der Stadtbücherei in Nortorf gezeigt wird. In Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten des Amtes Nortorfer Land, Iris Brücker, geht es um das Thema häusliche Gewalt.
Die Gleichstellungsbeauftragte nennt Zahlen: „In rund 70 Prozent aller Fälle von häuslicher Gewalt sind Frauen die Leidtragenden“, erläutert die Gleichstellungsbeauftragte. Im Extremfall wird das Opfer sogar getötet. „Auch, wenn die Dunkelziffer höher liegen dürfte, wurde im vergangenen Jahr an jedem dritten Tag eine Frau Opfer eines sogenannten Femizids“, fügt Brücker an. Allein in diesem Jahr betraf es auch vier Frauen aus Schleswig-Holstein. Sie werden symbolisch durch vier Paar Schuhe in der Ausstellung dargestellt.
„Die Ausstellung soll an Betroffene das Signal aussenden, dass sie nicht allein mit ihren Problemen sein müssen“, sagt Iris Brücker. Um das zu unterstreichen, finden die Besucher der Ausstellung in der Stadtbücherei neben Biografien von betroffenen Frauen und Fachbüchern auch Informationsmaterial und Listen von Beratungs- und Anlaufstellen sowie zu Angeboten von telefonischer Seelsorge. Die Gleichstellungsbeauftragte meint: Die Bücherei eigne sich perfekt dazu, sich anonym zu informieren.
Die Planung der Ausstellung stieß auch bei der Leiterin der Stadtbücherei, Yasemin Erbulut, gleich auf Zustimmung. „Sogar in unseren Lesekreisen kommt das Thema ab und zu zur Sprache“, erzählt sie. Seien es Betroffene oder Angehörige von Opfern - die eine oder andere fasse dann den Mut, sich mit ihren Problemen der Gruppe anzuvertrauen. Und: „Wie groß das Interesse an dem Thema ist, zeigt sich auch daran, dass die Biografien von Opfern sehr oft ausgeliehen werden“, ergänzt die Büchereileiterin.
Die Ausstellung kann während der Öffnungszeiten der Stadtbücherei besucht werden und läuft noch bis zum Ende des Jahres.
Kai Eckhardt
