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Kleiner Kulturtrip zwischen Ostsee und Seenplatte

Mecklenburg-Vorpommern bietet vor allem in Küstennähe viele lohnende Ausflugsziele: Schloss Bothmer, Wismar, Schwerin, Rügen, Ralswiek, Hiddensee, Greifswald, Usedom und viele mehr.

Viel zu sehen, einiges zu entdecken: Die Tauchgondel gehört zur Seebrücke des Seebads Zinnowitz auf Usedom, einem der beliebtesten Reiseziele in Mecklenburg-Vorpommern. Foto: Stefan Sauer

Von der Hansestadt Wismar bis zu den mondänen Kaiserbädern auf der Insel Usedom kurz vor der polnischen Grenze reihen sich an der Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns auf rund 2000 Kilometern Küstenlinie unzählige kulturelle Kleinode aneinander. Wer Tradition und Geschichte, beeindruckende Architektur und kulturelle Veranstaltungen umgeben von faszinierenden Landschaften erleben möchte, wird fündig. 

Im Westen beginnt der Kulturtrip: Nur ein paar Autominuten von der Ostseeküste entfernt erwartet den Gast das liebevoll restaurierte barocke Schloss Bothmer. Entlang der Wohlenberger Wiek und der Wismarer Bucht führt unser Weg nach Wismar – seit über 20 Jahren als UNESCO-Welterbe geadelt. 

Grund zum Staunen gibt es für die Cineasten in Wismar. Vor über 100 Jahren erlebte der Stummfilmklassiker „Nosferatu“ seine Uraufführung. Viele Szenen der expressionistischen Dracula-Adaption von Friedrich Wilhelm Murnau wurden in und um die Heiligen-Geist-Kirche Wismar gedreht. 

Weiterführt der Weg nach Schwerin. Die „Stadt der sieben Seen“ grüßt von Ferne mit dem imposanten Turm des Doms. Noch berühmter aber ist das grandiose Schloss. Seit der Renaissance wurde es immer wieder mit An- und Umbauten erweitert und verschönert. Im Sommer bilden das Märchenschloss mit seinem Innenhof, dem benachbarten Marstall und dem Staatstheater die Kulisse für Kunstgenuss der Spitzenklasse bei den Schlossfestspielen. 

Weiter geht es nach Bad Doberan und von dort nur einen Katzensprung weiter nach Heiligendamm. Die „Weiße Stadt am Meer“ wird Deutschlands ältester Seebadeort oft genannt. Die strahlend weißen Logier-, Bade- und Gesellschaftshäuser, die zwischen 1793 und 1870 von mecklenburgischen Architekten errichtet wurden, bilden ein Gesamtkunstwerk, in dem sich außer den mecklenburgischen Landesfürsten im 19. und 20. Jahrhundert der europäische Hochadel die Klinke in die Hand gab. 

Deutschlands größte Insel Rügen erreichen Reisende via Stralsund – die Hansestadt ist ebenso wie Wismar UNESCO-Welterbe. Viele Touristen zieht es direkt in die bekannten Seebäder Binz, Baabe, Göhren mit ihren langen feinsandigen Stränden. 

Erhalten ist das Schloss von Ralswiek, das Ende des 19. Jahrhunderts nach dem Vorbild französischer Loire-Schlösser hoch über dem Ufer des Jasmunder Boddens errichtet wurde. Im Sommer ziehen allabendlich tausende Urlauber zu den Störtebeker-Festspielen – auch 2024 wieder. 

Den Kontrapunkt zum großen Spektakel setzt Hiddensee, die kleine Insel vor der Westküste Rügens. Fahrräder und Pferdegetrappel statt Autoverkehr, kleine pittoreske Fischerdörfer mit jeweils eigenem Hafen. Viele Künstler und Intellektuelle fanden hier Inspiration und Ruhe, darunter Thomas Mann. Über Greifswald, eine weitere Hansestadt mit imposanter Backsteinarchitektur, führt der Weg zur Insel Usedom. Vorher empfiehlt sich ein Abstecher zum Geburtshaus von Caspar David Friedrich. 

Eine acht Kilometer lange Strandpromenade verbindet die Kaiserbäder Bansin, Heringsdorf und Ahlbeck. Sie sind die berühmten Aushängeschilder Usedoms. 

Imposante Villen in unterschiedlichen Baustilen säumen die Strandpromenade landwärts. In wilhelminischer Zeit trafen sich hier Adel und Großbürgertum zur Sommerfrische, heute sind es gerade mal gut zwei Autostunden aus der Bundeshauptstadt Berlin bis an die breiten weißen Sandstrände. msl