Zahnfleischbluten ist ein komplexes, aber immer noch unterschätztes Warnsignal. Es zeigt eine zu starke Besiedlung von Bakterien im Mundraum an, kann Hinweise auf versteckte Entzündungen und Autoimmunerkrankungen geben oder auf einen Mineralstoff- und Vitaminmangel hinweisen. Auch eine falsche Putztechnik kann der Grund sein. Setzt ein Bluten ein, ob schmerzhaft oder schmerzlos, ist es immer ein Alarmsignal, das man ernst nehmen sollte.
Die richtige Technik bei der Reinigung
„Zahnersatz in jeglicher Form, ob Kronen, Implantate, Brücken oder Prothesen, benötigt eine spezielle Reinigungstechnik“, sagt Helga Kelinski, Zahnmedizinische Fachassistentin mit über 25-jähriger Berufserfahrung. „Und gerade wenn Zahnfleischentzündungen in der Familie liegen, empfiehlt es sich, um so bewusster aktiv gegenan zu arbeiten.“
Zahnmediziner Dr. Reinhard Sattler sieht noch ein weiteres Problem: „Auch ein schlecht sitzender Zahnersatz kann unerwünschte Entzündungen fördern und die komplette Lebensqualität negativ beeinflussen. Daher ist gerade der enge Austausch zwischen dem Zahnarzt und der jeweiligen Behandlerin unserer Erhaltungstherapie so ausschlaggebend.“
„Bakterien können sich ausbreiten“
„Vom Nichtstun wird es aus unserer Erfahrung schlimmer, und die Bakterien können sich im Körper ausbreiten“, stimmt sein Kollege Dr. Christian Kademann, Zahnarzt und examinierter Physiotherapeut, zu. „Eine so genannte Parodontitis mit lockeren Zähnen, den Verlust von Zähnen und negative Auswirkungen auf das Herz-Kreislaufsystem sollte man nicht riskieren.“ Ein großer nur Effekt könne bei einer individuellen Überprüfung der richtigen Reinigungstechnik und des Reinigungs-Equipments erzielt werden.
„Eine schmerzarme Reinigung ist für unsere Patienten ein großes Thema“, weiß Dentalhygienikerin Jasmin Johannsen. „Ein Betäubungsgel fürs Zahnfleisch ist dann nur eine effektive Technik. Zusätzlich verwenden wir ein besonders schonendes Instrumentarium.“
Prophylaxeassistentin Levke Hübscher genießt durch ihre einfühlsame und gründliche Arbeitsweise nicht nur bei Angstpatienten ein hohes Ansehen. „Da Zahnschmelz nicht nachwächst, ist uns in unserer täglichen Arbeit eine behutsame Reinigung der Zahnoberflächen besonders wichtig“, betont sie.
Zahnfleischpflege: Besonders wichtig in der Schwangerschaft
Entzündungen machen übrigens auch nicht vor Schwangeren und Kindern halt. „Zahnfleischbluten ist durch die Hormonumstellung ein typisches Problem in der Schwangerschaft“, erklärt Dr. Vivian Kademann, ebenfalls Zahnärztin und examinierte Physiotherapeutin. Dass das Thema die gesamte Familie betrifft, zeige auch eine finnische Langzeit-Kohorten-Studie.
„Sie belegt, dass ein Zusammenhang zwischen Entzündungen im Mundraum bei Kindern und dem erhöhte Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen besteht, sogar noch als Folge im späteren Erwachsenenalter.“
Zahnfleischbluten muss kein Schicksal sein
Vorbeugen ist wichtig - und möglich: „Wir können Patienten jeden Alters individuell beraten, praktische Tipps für den Alltag mitgeben und für eine langfristige aktive Mundgesundheit der gesamten Familie sorgen“, verdeutlicht das Team der Zahnmedizin Carlshöhe, dass Zahnfleischbluten kein Schicksal sein muss.
