„Das Geld ist gut angelegt"

Neuer Mehrgenerationen-Spielplatz in Todenbüttel eingeweiht

An der Beinpresse: Gemeindevertreterin Katharina Tappe-Borowski und Bürgermeister Otto Harders. Fotos: Hans Jürgen Kühl

Geplant war ein gemeindlicher Eigenanteil von 50 000 Euro. Tatsächlich sind es aber nun 100 000 Euro. Der neue Mehrgenerationen-Spielplatz in Todenbüttel zeigt exemplarisch, wie sich die pandemie- und ukrainekriegsbedingte Kostenexplosion bei den Baumaterialien auf den Finanzhaushalt einer mittelholsteinischen I5 1000-Einwohner-Gemeinde auswirkt.

„Endlich ist der Tag da, wo wir die Einweihung unseres neuen Spielplatzes am Sportlerheim feiern können!", sagte Bürgermeister Otto Harders, als er sich an die Eröffnungsgäste wandte.

Mit den Planungen für das neue Spielareal habe man bereits vor drei Jahren begonnen, erzählte der Bürgermeister: ,,Da haben zwei Gemeindevertreterinnen den Vorschlag gemacht: „Gebt uns 5000 Euro, und dann bauen unsere Männer dafür in Eigenleistung einen neuen Spielplatz." Den Kommunalpolitikern war klar, dass dies Angebot insbesondere wegen der erforderlichen TÜV-Tauglichkeit der Spielgeräte nicht praktikabel war, setzten das Thema Spielplatz aber mit auf ihre Prioritätenliste.

,,Als das Go von der Gemeindevertretung kam, war die Frage, wo soll der neue Spielplatz hin?", berichtete Harders. Das Sportplatzgelände bekam den Vorzug vor dem Neubaugebiet Ewers. „Hier sind die Kinder etwas mehr unter Aufsicht", meinte der Bürgermeister mit Blick auf die benachbarten Sportstätten: die Fußballplätze und das Sportlerheim samt Fitnessstudio des SV GrünWeiß Todenbüttel.

Begeisterte Einweihungsgäste: Der neue Spielturm wurde von den Todenbütteler Kindern gleich in Beschlag genommen.
Begeisterte Einweihungsgäste: Der neue Spielturm wurde von den Todenbütteler Kindern gleich in Beschlag genommen.

Vor einem Jahr kam die Förderzusage der Aktiv-Region Mittelholstein für das inzwischen zum ,,Mehrgenerationen-Spielplatz" ausgeweitete Projekt der Gemeinde Todenbüttel. Die Aktiv-Region bewilligte 47000 Euro. „Das war gut die Hälfte der seinerzeitigen Schätzkosten", erklärte Harders. Diese Schätzung musste jedoch schnell revidiert werden. ,,Die Kosten sind uns leider wegen Corona und wegen des Ukrainekriegs davongaloppiert", stellte Harders in seiner Einweihungsansprache fest. Aktuell werden die Gesamtbaukosten auf 150 000 Euro, der Eigenanteil der Gemeinde auf 100000 Euro taxiert. ,,Aber dies Geld ist gut angelegt", betonte der Bürgermeister mit Blick die vielen Attraktionen, die der Mehrgenerationen-Spielplatz zu bieten hat.

Prunkstück für die kleinsten Nutzer ist ein großer Spielturm mit Rutsche und verschiedenen Aufgängen. Auch eine Schaukel und ein Balancierbalken stehen für die Kinder bereit. Neben einem ebenfalls neuen Pavillon sind drei Outdoor-Fitnessgeräte für jedermann aufgebaut: ein Hüfttrainer, ein Stepper und eine Beinpresse.

Komplettiert wird der generationsübergreifende Spielplatz durch ein 15 mal vier Meter großes Boulefeld. ,,Da ist der Plan, dass wir gern eine Boule-Sparte als neue Abteilung des SV Grün-Weiß gründen wollen“, kündigte Gemeindevertreterin Katharina Tappe-Borowski an. Hans Jürgen Kühl