HOHENWESTEDT. Beim Hegering Hohenwestedt ist eine Ära zu Ende gegangen: Nach 17 Jahren an der Spitze der regionalen Jägerschaft mit ihren aktuell 188 Mitgliedern hat Klaus Schümann seinen Vorsitz abgegeben. Die Nachfolge des Tappendorfers tritt als einstimmig gewählter neuer Hegeringleiter André Andersen aus Jahrsdorf an.
„Es kann ja eigentlich gar nicht sein, dass du nun nicht weitermachen willst, denn dies Amt ist ja schon so etwas wie deine Lebensaufgabe geworden“, sagte Hohenwestedts stellvertretender Hegeringleiter Lutz Henne, als er sich bei seiner Laudatio im Forum an Klaus Schümann wandte. 35 Jahre Vorstandsarbeit, davon 16 Jahre als Vize-Vorsitzender und 17 Jahre als Hegeringleiter: Das ist die bemerkenswerte Bilanz, mit der sich Schümann nun in den ehrenamtlichen Ruhestand verabschiedet hat. „Du hast unsere Traditionen immer gepflegt und warst aber auch stets offen für Neues“, lobte Henne mit Blick auf Schümanns jahrzehntelanges Engagement beim Waldlehrpfad der Hohenwestedt-Woche, bei den Hegering-Vergleichsschießen und bei den Raubwildtagen.
Einer der ersten Drohnenpiloten
Als der Hegering 2018 in Kooperation mit dem Maschinenring Mittelholstein mit der Kitzrettung im großen Stil begann, gehörte Schümann zu den ersten, die sich zum Drohnenpiloten ausbilden ließen. Die Abschiedsgeschenke des Hegerings für den Tappendorfer: ein Gutschein für eine Jagd- oder Urlaubsreise, ein Präsentkorb und Blumen für Gattin Dörte. Die Wahl eines Nachfolgers war eine zügige Angelegenheit. Keine drei Minuten, nachdem Schümann als letzte Amtshandlung den Tagesordnungspunkt Wahlen eröffnet hatte, war der neue Hegeringleiter auch schon einstimmig auf den Chefposten gehievt worden: André Andersen aus Jahrsdorf, gebürtiger Angeliter, 37 Jahre alter Familienvater, seit 21 Jahren Jäger, aber erst seit drei Jahren Mitglied im Hegering Hohenwestedt.
Deutlich mehr Wildschweine
In seinem letzten Streckenbericht hatte Schümann unter anderem ein deutliches Plus bei den Wildschweinen vermelden können: „Anders als bei anderen Revieren ist die Schwarzwildstrecke bei uns gestiegen“, nämlich inklusive Fallwild von 21 (2021) über 28 (2022) auf aktuell 46 erlegte Tiere. Der Anstieg verdanke sich einer behutsameren Bejagung, befand Kreisjägermeister Thore Lohse: „Dass nicht jedes Wildschwein geschossen, sondern erst zweimal hingeguckt wurde, hat sich ganz ganz doll ausgezahlt – das haben wir gut gemacht.“
Bei den Ehrungen gab es Treuenadeln für vier Jubilare: Sören Hauschildt aus Nienborstel geht seit 25 Jahren auf die Jagd, Oliver Barz aus Hohenwestedt ebenso wie Udo Brauer aus Hamburg seit 40 Jahren und Tim Boye aus Jahrsdorf seit 50 Jahren. Zum Auftakt und zum Abschluss der Hegeringversammlung im Forum gab das Bläserkorps Hohenwestedt Kostproben seines Könnens. „Wir haben viele Instrumente vorrätig, jeder kann zu uns kommen, und man muss auch nicht unbedingt Jäger sein“, betonte der neue musikalische Leiter Lars Ole Eichelberg, an den sich Neueinsteiger unter Telefon 0152-34006197 wenden können, wenn sie bei den Übungsabenden reinschnuppern wollen, die immer donnerstags um 20 Uhr im „Haus der Vereine und Verbände“ der Gemeinde stattfinden. khl
