Zu Hause haben sie den Mont Blanc, das Matterhorn und aktuell ein Schneechaos mit erhöhter Lawinengefahr: 17 Gymnasiasten aus dem Aostatal sind eine Woche lang in Hohenwestedt zu Gast und sorgen somit für einen Neustart des Austauschprogramms der „Schule Hohe Geest“ mit dem italienischen Gymnasium „Lyceo Scientifico e Linguistico Edouard Bérard“. „Im Herbst 2015 hat mich unser damaliger Schulleiter damit beauftragt, passende Schulen im Ausland für einen Schüleraustausch zu finden“, erzählt Hendrik von Mühlenfels. Der Italienisch-, Französisch- und Latein-Lehrer der SHG wurde auf ein Sprachgymnasium im autonomen Aostatal in Italien aufmerksam, in dem Deutsch ein Pflichtfach ist, nahm Kontakt auf – und dann ging alles ganz schnell.
Karin Bruckner
Deutschlehrerin des „Lyceo Edouard Bérard“
Im März 2016 waren sie ersten italienischen Gymnasiasten eine Woche in Hohenwestedt zu Gast, im Juni 2016 folgte der Gegenbesuch von knapp 20 SHG-Schülern im Aostatal. Genauso wurde auch 2017, 2018 und 2019 verfahren. „2020 war unser Austausch auch wieder geplant, musste dann aber wegen der Covid-19-Pandemie leider ausfallen“, erklärt Hendrik von Mühlenfels.
Frühlingswetter statt Schneechaos
Nachdem das SHG-Austauschprogramm mit dem südfranzösischen Sérignan schon 2023 reaktiviert wurde, hat nun auch der Neustart mit dem italienischen „Lyceo Edouard Bérard“ bestens geklappt. Die Gastschüler aus dem Aostatal konnten sich bei ihrer Ankunft als erstes über das angenehme vorfrühlingshafte Wetter in Mittelholstein freuen. „Zu Hause haben wir derzeit ein Schneechaos und erhöhte Lawinengefahr, und das Gressonay-Tal, in dem Deutsch gesprochen wird, ist sogar von der Außenwelt abgeschnitten“, berichtete Karin Bruckner.
Die Deutschlehrerin des „Lyceo Edouard Bérard“ begleitet das Austauschprogramm von Beginn an und weiß, warum die Reise nach Schleswig-Holstein für ihre Schützlinge so wertvoll ist: „Das ist für unsere Schüler, die im zweiten Jahr Deutsch lernen, genau der richtige Zeitpunkt, um die deutsche Kultur kennenzulernen.“
Gewöhnungsbedürftig seien für die italienischen Teenager insbesondere die deutsche Essgewohnheiten: „Hier ist man nur einmal pro Tag eine warme Mahlzeit, bei uns zu Hause essen wir zweimal am Tag warm.“ Die Landschaft ist für die Gäste aus Italien ungewohnt flach. Von Aosta aus kann man sowohl den Mont Blanc als auch das Matterhorn sehen; beide Alpengipfel sind Luftlinie weniger als 40 Kilometer entfernt. Den ersten Tag nach der Anreise nutzten viele der gastgebenden Familien, um mit ihren Gästen an die Nordsee zu fahren. Am nächsten Tag stand ein Ausflug nach Hamburg auf dem Programm, bei dem insbesondere der Abstecher ins „Miniaturwunderland“ für große Begeisterung sorgte. Zwei Tage später ging’s mit dem Bus nach Lübeck, wo nach einer Barkassenfahrt um die Stadtinsel das Holstentormuseum und die Petrikirche besichtigt wurden.
Bei allen Ausflügen dabei war Jana Ladwig. Die Masterpraktikantin hat als SHG-Schülerin 2017 am Aosta-Austausch teilgenommen und fand die Reise so interessant, dass sie sich entschloss, selbst Lehrerin für Fremdsprachen zu werden: „Man bekommt bei so einem Austausch wertvolle Einblicke in die Lebensweise, den Alltag und die Kultur eines anderen Landes – ich habe nach wie vor freundschaftliche Kontakte zu meiner damaligen Partnerschülerin.“
Hans-Jürgen Kühl
Schietsammeln in Beringstedt
IN KÜRZE
Morgen findet das jährliche Schietsammeln in Beringstedt statt. Treffpunkt ist um 9 Uhr vor dem Feuerwehrgerätehaus auf dem Schulberg. Für das leibliche Wohl ist gesorgt.
Auch in Aukrug wird Müll gesammelt. Treffpunkte sind morgen um 10 Uhr die jeweiligen Feuerwehrgerätehäuser in den Ortsteilen Bargfeld, Böken, Bünzen, Homfeld und Innien. Im Anschluss werden alle Helfer zu einem Imbiss eingeladen.
khl
