Nienborstel: „Tag für Wald und Wild“ im Großen Haaler Gehege

Gemeinsame Veranstaltung des Rotwildhegerings Barlohe und der Försterei Haale am 1. Mai: Abwurfstangen von Rothirschen, Jagdhornbläser, Infostand der Waldjugend, Bogenschießen für Kinder und vieles mehr.

Die Abwurfstangenschau vermittelt einen Eindruck von der Vitalität des Rotwildbestandes. Foto: Hans-Jürgen Kühl

NIENBORSTEL. Imposante Abwurfstangen von Rothirschen, Jagdhornbläser, ein Infostand der Waldjugend Aukrug, ein Imbisswagen sowie Basteln mit Naturmaterialien und Bogenschießen für Kinder: Das ist das Programm beim „Tag für Wald und Wild“ im Großen Haaler Gehege. Die Gemeinschaftsveranstaltung von Rotwildhegering Barlohe und Försterei Haale findet am 1. Mai von 10 bis 12.30 Uhr mitten im Wald statt: auf dem Gelände der ehemaligen Kieskuhle, zu der man gelangt, indem man in Barlohe von der B 77 in den Forstweg einbiegt und diesem dann bis zum Treffpunkt folgt.

Geschätzte 250 Exemplare Rotwild tummeln sich in den Wäldern des südlichen Kreisgebiets. „Aufgrund der milden Winter geht es unserem Rotwild ganz hervorragend“, stellt Revierförster Sören Reimers fest. Dass man beim Spazierengehen in Wald und Flur mal Rothirsche oder Kahlwild zu sehen bekommt, ist trotz der von Jahr zu Jahr vitaleren Population ziemlich unwahrscheinlich, weil die Tiere überaus scheu sind. Um der Bevölkerung trotzdem einen Eindruck vom jeweils aktuellen Bestand des quasi „unsichtbaren“ Rotwilds zu ermöglichen, findet seit 1971 die jährliche Abwurfstangenschau im Haaler Gehege statt.

Gezeigt werden am 1. Mai die abgeworfenen Geweihstangen aus den Jahren 2023 und 2024. Im Februarwerfen die Rothirsche ihre Geweihstangen ab. Bis Juli sind sie dann schon wieder voll entwickelt sind. Eine stattliche Geweihstange wiegt drei bis vier Kilogramm. „Da muss der Hirsch ganz schön was an Nahrung auf sich nehmen, um so ein Geweih in so kurzer Zeit wieder aufbauen zu können“, weiß Reimers. Die Hirsche in den 83 Jagdrevieren und vier Förstereien des 48000 Hektar großen Rotwildhegerings Barlohe finden genügend Nahrung für ihren Geweihaufbau. Eine Abwurfstange gilt übrigens als „Teil des Wildes“, das sich nur ein örtlicher Jäger aneignen darf. „Wenn ein Spaziergänger eine Abwurfstange findet und mit nach Hause nimmt, ist das strenggenommen Wilderei“, erklärt Reimers. Da der Hegering aber gar nicht über genügend Lagerkapazitäten für alle Abwurfstangen verfügt, verfahre man in Barlohe nicht streng nach dem Gesetz: „Wer eine Abwurfstange findet, muss sie uns nur zu Dokumentationszwecken vorbeibringen und für die Schau zur Verfügung stellen und darf sie dann anschließend wieder abholen.“ khl