Ein plattdeutscher Chor in Garding: Sing mol mit bi „Sing man to!“

Spaß haben offensichtlich alle an den Übungsabenden, und bei Auftritten kann der Chor zeigen, was in ihm steckt, so in St. Peter-Ording, Tetenbüll und Tating

Der plattdeutsche Chor „Sing man to“ unter der Leitung von Kristofer Vio. Foto: Karin Funke

„Sing man to“ heißt der Chor, und der existiert schon 15 Monate mit wachsender Begeisterung und größer werdendem Repertoire. Jeden Montag um 19.30 treffen sich 40 bis 50 Sängerinnen und Sänger in ihrer Freizeit im Handelshof Garding, um Lieder auf Platt zu singen. Die Idee dazu hatte Rainer Martens, der als Gitarrist, Liedermacher und ehemaliger Betreiber der Musikkneipe „Lütt Matten“ über die Region hinaus bekannt ist.

„Er hat mich angerufen, ob ich die Leitung übernehme, und ich habe sofort Ja gesagt“, erzählt Kristofer Vio (66), der seit Januar 2023 den Chor leitet. Er sitzt am Klavier (ein holländisches der Firma Kippen) und spielt alle Titel auswendig. Die Chormitglieder singen zumindest beim Üben nach Noten. So auch Conny Bahnsen-Trapp: „Die meisten sind hier, um in Gemeinschaft zu singen und nette Leute kennenzulernen“, sagt sie. Auch Petra Lucassen aus St.-Peter-Ording kommt der Gesellschaft wegen, und um Spaß zu haben“. Einer der wenigen Männer, Ralph Kloth (Tenor), findet: „Platt-deutsch singen ist etwas ganz anderes als Shantys oder Seemannslieder!“

Kristofer Vio, der Einfachheit halber von allen nur Vio genannt, wirft seine schwarze Mähne in den Nacken und legt los. Der Chor stimmt mit ein. „Dat du mien Leevsten büst“ ist eines der Lieder, die Vio neu arrangiert hat. Dieses hier hat zum Beispiel einen anderen Takt bekommen und schon hat es einen besonderen Touch. Neben den altbekannten Standard-Liedern auf Platt bringt der Profi-Musiker, Produzent und Komponist auch Lieder ein, die man nicht unbedingt von einem Chor erwartet, so„Fresenhof“ von Knut Kiesewetter oder den Abba-Song „I have a dream“ „(Ik heff en Droom). Tausendmal gehört, aber ganz anders“, sagt Vio dazu, der sich ironisch als „Dompteur in diesem Zirkus“ bezeichnet, und Rainer Martens als „Organisatorischer Direktor“. Spaß haben offensichtlich alle an den Übungsabenden, und bei Auftritten kann der Chor zeigen, was in ihm steckt, so in St. Peter-Ording, Tetenbüll und Tating. Übrigens dürfen auch Feriengäste zwischenzeitlich hier mitsingen, vor allem aber sind noch Bass-Sänger immer willkommen.                 ari