Drei engagierte Institutionen

Die Tafeln aus Schleswig, Kappeln und Eckernförde kümmern sich mit großer Hingabe um Bedürftige.

Leiterin Cathérine Matzen (rechts) und ihre Stellvertreterin Christa Spruner von Mertz freuen sich jede Woche auf neue Lebensmittelspenden für die Schleswiger Tafel. Foto: Marcel Nass/Archiv

In Schleswig-Holstein und Hamburg gibt es60 Tafeln, die Woche für Woche Lebensmittel an Bedürftige ausgeben. Dahinter stecken zahlreiche Ehrenamtliche, viele Arbeitsstunden, jede Menge organisatorische und logistische Aufgaben und großes Durchhaltevermögen.

Die Tafel in Schleswig agiert seit 1999 organisatorisch unter dem Dach der Johanniter. Hier werden an zwei Ausgabeterminen pro Woche rund 450 Familien mit Lebensmitteln versorgt, ein dritter Termin ist für Menschen aus der Ukraine reserviert. Rund 60 ehrenamtliche Mitarbeiter kümmern sich um den Transport der Waren, sortieren und verteilen sie.

Was Tafelleiterin Cathérine Matzen und ihr Team anbieten können, hängt davon ab, was an Spenden kommt. Daher variiert das Angebot aller Tafeln bei jeder Ausgabe. Die Spenden kommen dabei überwiegend von Supermärkten und Discountern aus der Region. Allerdings gibt es immer Schleswig, Kappeln und Eckernförde: Tafeln sind jede Woche im Einsatz auch viele Spenden von Unternehmen, landwirtschaftlichen Höfen oder aber auch von Privatleuten, die Gutscheine für den Einkauf oder direkt Lebensmittelspenden abgeben.

Bei der Kappelner Tafel sind rund 200 Haushalte registriert. Dahinter stehen aktuell bis zu 500 Personen. Bei Ausgabe am Montag stocken etwa 290 Menschen ihren Nahrungsmittelvorrat bei der Tafel auf. „Es kommen Menschen zu uns, die von der Einkommensarmut betroffen sind, wie Geringverdiener, alleinerziehende Mütter und seit 2022 besonders viele Schutzsuchende“, ist auf der Homepage kappelner-tafel.de zu lesen. „Auch die Altersarmut nimmt zu.“

Seit einiger Zeit erhält das Team um Tafel-Leiter Harald Meyer Unterstützung von Geflüchteten. Sie sind selbst auf die Lebensmittelausgabe angewiesen, packen aber auch tatkräftig mit an. Die aus Syrien, Afghanistan, Kurdistan, dem Jemen und dem Iran stammenden Geflüchteten sind auch bei Verständigungsproblemen mit anderen Kunden eine große Hilfe. Übrigens haben die Kappelner prominente Fürsprecher: Seit 2014 ist die Shanty-Rock-Band Santiano Schirmherr der Tafel.

Harald Meyer (links), Vorsitzender Tafel Kappeln, und Yahya Alomar, einer von sieben Tafel-Kunden, die sich mit groBem Einsatz engagieren. Foto: Stephan Schaar/Archiv
Harald Meyer (links), Vorsitzender Tafel Kappeln, und Yahya Alomar, einer von sieben Tafel-Kunden, die sich mit groBem Einsatz engagieren. Foto: Stephan Schaar/Archiv

Die Tafel in Eckernförde existiert seit über 25 Jahren und ist der Diakonie Rendsburg-Eckernförde angeschlossen. Mit ihrer Gettorfer Zweigstelle versorgt sie wöchentlich an drei Ausgabeterminen 400 bis 450 Bedarfsgemeinschaften mit Lebensmitteln; so werden insgesamt rund 1300 Menschen erreicht, die auf diese Art der Hilfe angewiesen sind. Die Zahl hat in jüngster Zeit stark zugenommen.

Wegen des Zustroms ist in Eckernförde ein zweiter Ausgabetag ins Leben gerufen worden. Der reguläre Donnerstag wird nun von Geflüchteten aus der Ukraine genutzt. Am Dienstag kommen die anderen Kunden. Leiterin Petra Winter kann auf ein Team mit 65 engagierten Helfern zählen. bsi