Trauer in der Adventszeit

Rituale können helfen

Für Trauernde können ehemals gemeinsam mit dem Verstorbenen erlebte Rituale der Advents- und Weihnachtszeit herausfordernd sein. Aber sie können auch Raum für Erinnerungen geben. Foto: Bundesverband Deutscher Bestatter | www.bestatter.de NRuedisueli | iStock

In der Adventszeit und besonders an den Weihnachtstagen kann der Verlust eines geliebten Menschen besonders schwer zu ertragen sein. Es ist wichtig, sich selbst Raum zu geben, die Trauer zu erfahren und die eigene Gefühlswelt zu akzeptieren.
Es gibt keine universelle Lösung für den Umgang mit Trauer. Aber durch Selbstfürsorge, das Teilen von Gefühlen, die Erinnerungen an schöne Momente und durch neue Formen des Miteinanders in der Weihnachtszeit, kann es möglich sein, diese Zeit besser zu überstehen. Letztlich braucht es Geduld und Zeit, um einen Verlust zu verkraften.
Rituale spielen eine bedeutende Rolle bei der Bewältigung von Trauer, insbesondere an besinnlichen Feiertagen. Sie bieten Struktur und Trost und erhalten die Verbindung zu Menschen, die gestorben sind. Rituale dienen als Brücke zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Sie schaffen eine Atmosphäre des Gedenkens und der Wertschätzung für die gemeinsam erlebten Momente zur Weihnacht. 

Rituale können auch Raum für Geschichten und Erinnerungen geben. Familien können über vergangene Weihnachtsfeste sprechen, Erinnerungen teilen und sich gegenseitig unterstützen. Durch dieses Miteinander wird der Verstorbene in den Gesprächen und im Geist der Anwesenden gegenwärtig, das bietet Trost und Verbundenheit.
Durch solche Rituale wird der Verlust nicht ausgeblendet, sondern auf eine respektvolle Weise in die Feierlichkeiten eingebunden.

Neue Rituale öffnen Räume
Darüber hinaus können auch neu ersonnene Rituale und Bräuche helfen, Gefühle zu kanalisieren und neue Räume für Trauer und Heilung zu öffnen.
Das Schreiben eines Briefes an den verstorbenen Menschen oder das Anzünden einer Gedenk-Kerze, können helfen, Abschied zu nehmen. Anstatt eines traditionellen Weihnachtsbaumes wird ein besonderer Erinnerungsbaum geschmückt. Fotos oder persönliche Gegenstände erinnern an den verstorbenen Angehörigen.
Oder man spendet seine Zeit für wohltätige Zwecke und engagiert sich während der Weihnachtszeit ehrenamtlich. Dadurch hilft man nicht nur anderen Menschen, sondern hat auch das Gefühl, etwas Gutes im Namen des vermissten Menschen zu tun.
Dies sind nur einige Beispiele wie gewohnte oder neue Rituale, als tatsächliche oder als symbolische Handlung, Hinterbliebenen helfen können, ihre Trauer auszudrücken und einen Weg der Verarbeitung zu finden - auch inmitten der Weihnachtszeit. BdB