Wer ist für die Bestattung verantwortlich?

Gesetzliche Regelungen und die Pflichten der Angehörigen

Der Abschied von einem nahestehenden Menschen ist meist hochemotional. Aber auch soziale und rechtliche Regelungen spielen im Trauerprozess eine wichtige Rolle. Foto: BdB

Die Verantwortung für die Organisation einer Bestattung liegt vorrangig bei den nächsten Angehörigen des Verstorbenen. Darauf weist der Bundesverband Deutscher Bestatter (BdB) hin. In Deutschland regelt dies das Bestattungsgesetz, welches je nach Bundesland variieren kann. In der Regel sind zuerst die Ehepartner, Kinder, Eltern und Geschwister des Verstorbenen zuständig. Sollten keine direkten Angehörigen vorhanden sein, kann diese Pflicht auf weitere Verwandte oder sogar auf die Gemeinde, in der der Verstorbene seinen letzten Wohnsitz hatte, übergehen.

Die Verantwortlichen haben nicht nur die Aufgabe, die Bestattung zu organisieren, sondern auch die damit verbundenen Kosten zu tragen. Dies beinhaltet unter anderem Gebühren für das Bestattungsunternehmen, die Grabstätte und die Trauerfeier. Es ist möglich, dass der Verstorbene zu Lebzeiten eine Bestattungsvorsorge getroffen hat, die bestimmte Wünsche zur Art und Weise der Bestattung oder zur Finanzierung enthält. Diese Wünsche sind in der Regel zu berücksichtigen.

Verpflichtung darf nicht ignoriert werden

In einigen Fällen kann es vorkommen, dass sich Angehörige nicht in der Lage sehen, die Bestattung zu organisieren oder zu finanzieren. In solchen Situationen können soziale Dienste oder das Sozialamt einspringen, um die notwendigen Schritte zu unternehmen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass die Kosten in der Regel von den Angehörigen zurückerstattet werden müssen, wenn diese finanziell dazu in der Lage sind.

Abschließend ist festzuhalten, dass die Verantwortung für die Bestattung eine wichtige soziale und rechtliche Verpflichtung darstellt, die nicht ignoriert werden darf. Es ist ein Akt der Würdigung und des Respekts gegenüber dem Verstorbenen und spielt eine wesentliche Rolle im Trauerprozess der Hinterbliebenen.
BdB


Den digitalen Nachlass nicht unterschätzen

Der digitale Nachlass umfasst alle digitalen Informationen und Inhalte wie E-Mails, Fotos, Videos, Online-Konten und Abonnements, Social-Media-Profile, Online-Banking, Einkaufskonten sowie digitale Besitztümer wie E-Books, Musikdateien, digitale Währungen und NFTs. Nach dem Tod einer Person laufen diese Konten und Abonnements weiter, was Kosten verursachen oder unbekannte Werte verbergen kann.

Bestattungsunternehmen haben erkannt, wie wichtig die Regelung des digitalen Nachlasses ist. Viele bieten entsprechende Beratung und Unterstützung an. Sie können bei der Erstellung einer Liste digitaler Inhalte helfen und Zugangsdaten sicher aufbewahren. Auf Wunsch übernehmen sie auch die Rolle des digitalen Nachlassverwalters.

Nutzer können zu Lebzeiten ihren digitalen Nachlass selbst vorbereiten, indem sie eine Liste aller Online-Konten und digitalen Inhalte erstellen und eine Vertrauensperson benennen, die Zugang zu diesen Informationen erhält. Es ist wichtig, festzulegen, was mit den Online-Konten und digitalen Daten nach dem Tod geschehen soll. Bei der Verwaltung des digitalen Nachlasses müssen rechtliche Aspekte wie die Vererbbarkeit digitaler Daten und Datenschutzbestimmungen beachtet werden.
BdB