Anker n.e.V.: Wir hören nicht auf

Der gemeinnützige Verein hilft in der Ukraine

Der gemeinnützige Verein Anker n.e.V. operiert von Husum aus und bringt medizinisches Material für die lebensrettende Primärversorgung von Kriegsverletzten in die Ukraine.

Die Welt braucht Hilfe. Das gilt besonders für die Menschen in der Ukraine, die Wladimir Putin und seine Armee gerade in einen bitterkalten Winter bombt. Doch selbst dort, wo die Not unübersehbar ist, bleibt manche helfende Hand in der Tasche.

David Fröhlich, Gründungsmitglied und Vorsitzender von Anker n.e.V., einem gemeinnützigen Verein, der von Husum aus operiert und medizinisches Material für die lebensrettende Primärversorgung von Kriegsverletzten in die Ukraine bringt, weiß warum. „Die Lebenshaltungskosten sind innerhalb der letzten sechs Monate brutal gestiegen, deshalb wird es auch für uns schwerer, dringend benötigte Spendengelder zu sammeln.“ Die Leute halten sich eben zurück, sagt er und hat Verständnis dafür.

Die Unsicherheit sei allgegenwärtig. Und so sind die Abstände, „in denen wir Lieferungen in die Ukraine schicken können, aktuell deutlich größer als noch im Sommer. Aber wir hören nicht auf.“

Und dazu besteht auch gar kein Anlass, denn seit Gründung ihres Vereins unmittelbar nach Kriegsbeginn, haben Fröhlich und seine Mitstreiter, darunter unter anderem Kinderarzt Dr. med. Hinnerk Doll aus Husum, Zehntausende Euros an Spendengeldern gesammelt und dafür Tonnen an medizinischem Material in die Ukraine gebracht.

„Die Lebenshaltungskosten sind innerhalb der letzten sechs Monate brutal gestiegen, deshalb wird es auch für uns schwerer, dringend benötigte Spendengelder zu sammeln.“
David Fröhlich
Vorsitzender von Anker n.e.V

Dabei geholfen haben ein kleines, aber sehr effizientes Netzwerk, sowie das Klinikum Nordfriesland um Petra Britz, die dank ihrer Beziehungen zu Großhändlern „viel besser und schneller an das dringend benötigte medizinische Material herankommen kann als wir. Dafür können wir uns gar nicht oft genug bedanken“, sagt Fröhlich. Und auch Jonas Friedrichson von der Lamberti-Apotheke in Mildstedt ist mit von der Partie.

Empfänger der medizinischen Hilfsgüter waren und sind unter anderem Combat Medics der International Legion for Territorial Defense of Ukraine sowie Krankenhäuser und Feldlazarette im ganzen Land. Geliefert wurde und wird alles rund um die taktische Verwundetenversorgung nach NATO IFAK Standard: unter anderem Trauma-Bandagen, Pneumothorax-Entlastungsnadeln, Kochsalzlösungen, Brandwundenverbände oder Ein-Hand-Abbindesysteme (CATs). Außerdem konnten mit gezielten Spenden, mit deren Hilfe Medikamente für Babys und Kinder angeschafft wurden, immer wieder kurzfristig auftretende Versorgungslücken in Erstunterkünften geschlossen werden.

Aufgrund der unübersichtlichen Situation in der Ukraine ist es auch für Anker n.e.V. deutlich schwieriger geworden, an verlässliche Informationen zu kommen.

Trotz all dem Chaos in der Ukraine funktioniert unser Netzwerk, denn alle arbeiten gemeinsam für das einzig logische Ziel: Menschenleben retten“, sagt Fröhlich. Deshalb „ist der Bedarf an medizinischen Hilfsmitteln leider nach wie vor sehr groß.“

Wer mehr über die Arbeit von Anker n.e.V.wissen und den Verein unterstützen möchte, findet alle wichtigen Informationen dazu auf der Internetseite www.anker.help. Spendendosen von Anker n.e.V. findet ihr u.a. in der Lamberti-Apotheke in Mildstedt oder bei ODIN - Das Glühweinschiff auf dem Weihnachtsmarkt in Husum. Rüdiger Otto