Werde grün mit uns - so lautet der Name einer spannenden Vortragsreihe zu den Themen Solarenergie, Speichermöglichkeiten und E-Mobilität. Gastgeber der zweiten Veranstaltung war der Schleswig-Holsteinische Zeitungsverlag. Etwa 50 Teilnehmer lauschten im Kinosaal des Druckzentrums in Büdelsdorf den Experten-Vorträgen und gewannen viel neues Wissen zum Thema Nachhaltigkeit. Im Anschluss nutzten die Besucher die Möglichkeit, Fragen zu stellen und mit den Fachleuten ins Gespräch zu kommen. Dazu wurde ein Imbiss gereicht und zum Abschluss stand eine Führung durch die Druckerei auf der Agenda.
Gründer von Stroxx Energy
Der erste Vortragende des Abends war Ingo Andresen von der Firma Förde Solar. „Wir betreuen unsere Kunden von A bis Z. Neben dem kompletten Spektrum von der individuellen Beratung bis zur Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage bieten wir zusätzlich verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten sowie Wartung und Service“, beschrieb Andresen die Firmenphilosophie. Das mittelständische Unternehmen mit 35 Mitarbeitern möchte Privathaushalte auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit unterstützen. Auch finanziell könne sich das lohnen. „Ich liebe Zahlen, deshalb möchte ich eine kleine Wirtschaftlichkeitsberechnung anhand einer Musterfamilie vorstellen“, ergänzte Firmenchef Robert Carstensen. Diese Familie könne bis zu 4000 Euro jährlich einsparen, wenn sie zuvor in Solar, Speichertechnologie, Wärmepumpe und E-Mobilität investieren würde.
Speichertechnologie war das Stichwort des zweiten Referenten: Clemens Knauf berichtete von den intelligenten Solarspeicherkraftwerken der österreichischen Firma Neoom, die mit Fördesolar kooperiere. Die neoom-Produktfamilie beinhalte Speicher in allen Größen – vom kleinen Heimspeicher bis zum großen Gewerbespeicher. „Zusätzlich zu unserer Hardware erreichen wir mit unseren Software Skills, die über die neoom App zur Verfügung stehen, noch mehr Wert für unsere Endkunden“, schilderte der für Norddeutschland verantwortliche Manager. Der Skill „Connect“ verbinde alle Geräte, um diese maximal effizient zu managen, mit dem Skill „Griid“ könne der User mit dynamischen Strompreisen von günstigeren Energiepreisen profitieren und mit dem „Green“ Skill ein Zertifikat der CO2-Einsparung seines E-Autos verkaufen. Besonders viel Interesse zeigten die Zuhörer an dem Skill „Kluub“, der es ermöglichen soll, den Strom mit den Nachbarn zu teilen und dabei bares Geld zu sparen. „In Österreich haben wir schon 90 Energiegemeinschaften, die sich über unsere Plattform gegründet haben. In Deutschland ist das derzeit noch nicht möglich. Da müssen wir auf die Verabschiedung des Solarpakets II durch die Regierung warten“, vertröstete Clemens Knauf.
Als dritter Referent berichtete Johan Meesenburg vom gleichnamigen Familienunternehmen aus Flensburg über den von ihm vor zwei Jahren gegründeten Bereich Stroxx Energy. Das sei der Fachbereich der Firma für erneuerbare Energien. „Unsere Kunden sind Installationsbetriebe wie zum Beispiel die Firma Fördesolar.“
Seit 265 Jahren ist die Firma Meesenburg Partner des Handwerks mit Fachmärkten an 26 Standorten bundesweit. Ursprünglich startete das Unternehmen als Eisenwarenhandel. Johan Meesenburg, in neunter Generation der Unternehmensnachfolge, holt mit seinem neuen Geschäftszweig nun die Solar-Handwerker, auch Solarteure genannt, mit ins Boot. Stroxx Energy ist eine eigene Marke mit eigenen PV Modulen, Wärmepumpen, Wechselrichtern und Wallboxen. „Damit alles aus einer Hand für unsere Installationspartner zur Verfügung steht“, so der Firmenchef.
Christoph Richter von der Firma „Emil-Frey-Küstengarage“ komplettierte die Vortragsreihe mit einem Plädoyer für die Elektromobilität. Die weggefallene Förderung würde inzwischen von vielen Automobilherstellern kompensiert, so gebe es beispielsweise bei Volkswagen eine Maximalförderung von 7020 Euro bei Modellen mit mittlerer Batterie, so der Autoprofi. Richter räumte mit gängigen Vorurteilen auf: „Die Reichweite beträgt bei der neuen Generation der Elektroautos etwa 400 Kilometer, die Lieferzeiten liegen mittlerweile im Bereich von drei Monaten, die Ladedauer an Schnellladesäulen beträgt etwa eine halbe Stunde.“ Außerdem gebe es über 100 000 Ladesäulen in Deutschland, davon 19 000 als Schnelllader, im Vergleich zu 14 460 „normalen“ Tankstellen. „Es ist also ganz viel in Gange. Das gilt auch für die neueste Technik, das BI-direktionale Laden, mit dem man dem Auto auch wieder Strom entnehmen kann, was unter anderem beim Camping sehr praktisch ist.“ Auch über Second Life Batterien, die genauso leistungsfähig wie neue seien und durch Recycling einen wertvollen Beitrag zur Ressourcenersparnis leisteten, referierte Richter.
„Wir alle müssen einen Beitrag zur Energiewende leisten“, brachte es Meesenburg auf den Punkt. „Wir wollten informieren, was heute möglich ist, den neuesten Stand der Technik aufzeigen und alle Interessierten motivieren, Teil der Energiewende zu werden - mit Partnern aus der Region für die Region.“
Nach einer lebhaften Fragerunde blieb noch Zeit für Einzelgespräche und einen Imbiss, bevor die Druckereiführung startete. Die Veranstaltung kam gut bei den Besuchern an. So äußerte Christian Hahn: „Für mich war es interessant zu hören, wie die einzelnen Komponenten zusammenpassen, also wie die Vernetzung von Solarplatten mit dem Speicher funktionieren kann.“
Anja Hasler
► „Werde grün. Mit uns.“ findet noch zweimal statt:
Am Dienstag, 26. März um 18 Uhr im Druckzentrum Schleswig-Holstein in Büdelsdorf und am Donnerstag, 25. April um 18 Uhr bei Förde Solar in Flensburg. Zur Anmeldung bitte diesen QR-Code scannen. Pro Haushalt können zwei Personen teilnehmen.
