Kreishandwerkerschaft oder Handwerkskammer? Ach, das ist doch alles Eines! Nein - ist es eben nicht. Worin die Unterschiede bestehen und welche Organisation wofür zuständig ist, veranschaulicht diese Grafik:
Der Zentralverband Deutsches Handwerk hat einen neuen Präsidenten gewählt. Nach Hans Peter Wollseifer folgt jetzt Dachdeckermeister Jörg Dittrich auf die höchste Position im Deutschen Handwerk und ist somit Repräsentant für alle Gewerke. Auf Länderebene sind es die Handwerkskammern, welche politische und fachliche Ansprechpartner für alle Mitglieder sind. Sobald man sich in eine Handwerksrolle einträgt, eine Betriebsstätte eröffnet, ist man Pflichtmitglied in der jeweiligen Handwerkskammer. Für die Region Nordfriesland ist diese in Flensburg ansässig. Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Flensburg ist Björn Geertz, Sprachrohr in die Politik und Schnittstelle zu den Betrieben inklusive Mitarbeitenden. Die Handwerkskammer ist, ebenso wie untergeordnete Kreishandwerkerschaften, für Aus- und Fortbildung verantwortlich.
Handwerksunternehmen haben darüber hinaus die Möglichkeit, sich auf Kreisebene über die Kreishandwerkerschaften (KH) in sogenannten Innungen zu organisieren. Diese Mitgliedschaft ist freiwillig und hat gewerkschaftlichen Charakter. Gemeinsam bündeln, Interessen zusammenbringen und mit einer Stimme an die nächste Institution, in diesem Fall Handwerkskammer, Handwerk Schleswig-Holstein e.V. und Wirtschaftsministerium herantragen. Bei den Kreishandwerkerschaften sind die Innungen aller stark vertretenen Gewerke ansässig. In Nordfriesland sind Stephan Tack (Kreishandwerkerschaft Nordfriesland Nord) und Lutz Martensen (Keishandwerkerschaft Nordfriesland Süd) als Geschäftsführer eingesetzt. Manche Innungen, wie beispielsweise die der Fleischer und Bäcker, verwalten nur wenige Betriebe und sind in Niebüll angegliedert. Die Landmaschinenmechatroniker, als eine der stärksten Landesinnungen mit beinahe 200 Betrieben, sogar als Landesinnung in Husum. Auch der Landesinnungsverband der Friseure hat seinen Geschäftssitz in den Räumen der KH bei Lutz Martensen.
Für alle Mitgliedsbetriebe stehen über die Kreishandwerkerschaften Beratungsangebote zur Verfügung. Von der Existenzgründung, Unternehmensberatung, Versicherungsangelegenheiten und sogar Rechtsberatung, ist im Portfolio für fast alle Belange ein Angebot vorhanden oder ein entsprechender Fachberater im Netzwerk der Institution abrufbar. Ein Schwerpunktthema ist der Bereich Aus- und Fortbildung. Im Schulterschluss mit den Beruflichen Schulen des Kreises Nordfriesland Husum und Niebüll werden Prüfungsmodalitäten abgesprochen und relevante Themen gemeinsam erarbeitet.
Es ist unrelevant ob eine Pflichtmitgliedschaft in der Handwerkskammer besteht oder die freiwillige in einer Kreishandwerkerschaft: Eines zählt. Die Wirtschaftsmacht von nebenan wird gestärkt durch jeden Einzelnen, der sich durch berufliches sowie ehrenamtliches Engagement im Handwerk einsetzt.
